(Nr. 139) Der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag AXEL VOGEL hat sich angesichts der zunehmenden Zahl extremer Hochwässer für die Stärkung des naturnahen Hochwasserschutzes ausgesprochen. „Es müssen viel mehr ehemalige Überflutungsflächen durch Deichrückverlegungen gewonnen werden. Hierdurch wird im Hochwasserfall nicht nur der Wasserspiegel gesenkt, sondern können auch wertvolle Auenlebensräume reaktiviert werden“, sagte Axel Vogel auf der heutigen Hochwasserschutz-Tour ostdeutscher bündnisgrüner Landtagsfraktion.
Auf der ganztägigen Tour wollen sich die Fraktionsvorsitzenden Antje Hermenau (Sachsen), Anja Siegesmund (Thüringen), Claudia Dalbert (Sachsen-Anhalt) und Axel Vogel (Brandenburg) ein Bild von den Folgen des diesjährigen Hochwassers und von geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen machen.
Der technische Hochwasserschutz stoße an seine Grenzen, sagte Axel Vogel. „Wir brauchen eine sinnvolle Verknüpfung von technischem und ökologischem Hochwasserschutz. Ein Wettrüsten um die Höhe der Deiche ist der falsche Weg, weil damit Probleme nur flussabwärts verlagert werden.“ Stattdessen müsse das gesamte Gewässersystem in den Blick genommen werden. „Der Wasserabfluss muss verlangsamt und den Flüssen mehr Raum gegeben werden. Wir brauchen 'Breitwässer' statt Hochwässer. Jede noch so kleine Maßnahme hilft, wie man am Beispiel Eilenburg sehen kann.“
Auf dem Programm stehen Besuche in Halle (Sachsen-Anhalt), Eilenburg (Sachsen) und Mühlberg (Brandenburg). Thema in Mühlberg ist die Deichrückverlegung in Borschütz und die Schaffung von Poldern. Eingeladen sind hierzu Thomas Avermann, Abteilungsleiter für Ökologie, Naturschutz und Wasser des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und die Bürgermeisterin von Mühlberg, Hannelore Brendel. Anschließend soll es um die Situation an der Schwarzen Elster, eines der naturfernsten Fließgewässer Deutschlands, gehen. Hierzu stehen Gespräche mit dem Bürgermeister von Uebigau-Wahrenbrück Andreas Claus auf der Tagesordnung.
„Das ökologische Hochwasserschutzkonzept für die Schwarze Elster wird von uns ausdrücklich unterstützt. Die Umsetzung von Maßnahmen darf jedoch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Deshalb ist eine schnelle personelle Verstärkung im Landesumweltamt erforderlich“, sagte Axel Vogel. Bei der Schaffung von Überflutungsflächen müsse zudem ein zügiger Ausgleich mit den betroffenen Landwirten gefunden werden.