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Arbeitsbedingungen dürfen auch in sogenannten Billiglohnländern nicht ausgeblendet werden

(Nr. 77) Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag URSULA NONNEMACHER hat anlässlich des morgigen Tags der Arbeit deutlich mehr Engagement von Politik, Wirtschaft und Verbrauchern gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in so genannten Billiglohnländern angemahnt. „Es ist wichtig, über gute Arbeit hierzulande zu reden. Doch wir dürfen nicht ausblenden, unter welchen Bedingungen Billigprodukte in Entwicklungsländern hergestellt werden, die unsere Läden füllen.“

URSULA NONNEMACHER erinnerte an den Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza im April vergangenen Jahres in Bangladesch, bei dem 1100 Menschen ums Leben kamen und 2400 verletzt wurden. Zu den Fabriken in dem eingestürzten Rana-Plaza-Gebäude hatten namhafte Textilunternehmen wie KiK, Adler, C&A, Mango und Benetton Produktionsbeziehungen. „Ein Jahr später hat sich nur wenig geändert und die Nachfrage nach Billig-T-Shirts für fünf Euro ist ungebrochen.“

Textil-Unternehmen müssten stärker in die Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in so genannten Billiglohnländern genommen werden, sagte URSULA NONNEMACHER. Zudem müssten Konsumenten besser über die Herstellungsbedingungen des einzelnen Produkts informiert werden, beispielsweise mit einem verlässlichen Siegel. Grundsätzlich sei es erforderlich, dass transnational agierende Unternehmen offen legen, wo sie produzieren lassen und unter welchen Umwelt- und Sozialstandards.

„Aber auch als Verbraucher sollten wir uns unseres Kaufverhaltens bewusst sein. Wir müssen uns die Frage stellen, wie ernst wir `gute Arbeit´ auch in Entwicklungs- und Schwellenländern nehmen.“