(Nr. 44) Der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BENJAMIN RASCHKE hat das in Sachsen-Anhalt gegen den niederländischen Schweinezüchter Adrianus Gerardus Maria Straathof erlassene Tierhaltungs- und Betreuungsverbot begrüßt. „Das Tierhaltungsverbot ist ein wichtiges Signal gegen Tierquälerei in überdimensionierten Hühner- und Schweineställen“, sagte er.
Laut Magazin Stern haben die Behörden in Anlagen von Straathof eindeutige Hinweise auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und auf eine „Qualzucht“ dokumentiert. In dem Bericht ist mit Hinweis auf Informationen der Behörden u. a. von unbehandelten Verletzungen von Tieren, einer „vorbeugenden Antibiotikavergabe“ und der Tötung von Ferkeln ohne sachgerechten Grund die Rede. Die Firma Straathofs gilt als einer der größten Schweineproduzenten europaweit.
BENJAMIN RASCHKE forderte die brandenburgischen Behörden auf, das Tierhaltungs- und Betreuungsverbot des Landkreises Jerichower Land für Straathof, das bundesweit gilt, auch in Brandenburg konsequent umzusetzen. In Brandenburg ist der Investor laut Medienberichten dabei, eine frühere Ferkelzuchtanlage in Wadelsdorf (Landkreis Spree-Neiße) wieder in Betrieb zu nehmen. Dafür soll die Kreisverwaltung Ende Oktober 2014 überraschend die Baugenehmigung erteilt haben, während es zuvor noch hieß, die Anlage sei nicht genehmigungsfähig, weil keine Gülleabnahmeverträge vorlägen und die umliegenden Flächen dafür nicht in Betracht kämen.
„Der Fall Straathof macht zudem klar, dass gut aufgestellte Behörden durchaus in der Lage sind, konsequent gegen Tierquälerei und den unsachgemäßen Umgang mit Antibiotika in Massentierhaltungsanlagen vorzugehen“, sagte BENJAMIN RASCHKE. Er sprach sich für eine Stärkung der entsprechenden Behörden in Brandenburg aus.