(Nr. 41) Mit einer Großen Anfrage möchte die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Erfahrung bringen, ob das Land genug tut, um einen unnötigen Flächenverbrauch zu vermeiden. „In Brandenburg wurden 2011 jeden Tag im Durchschnitt 3,2 Hektar Fläche zusätzlich genutzt“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion MICHAEL JUNGCLAUS. Das entspreche viereinhalb Fußballfeldern. Hauptsächlich entstehe dieser Verbrauch durch Verkehrsprojekte und Besiedlung.
Durch den Flächenverbrauch werden oft fruchtbare Böden geschädigt, die über Jahrtausende hin entstanden sind. Die Schäden sind unter anderem durch Verdichtung, Entwässerung, Nähr- und Schadstoffeinträge, Versauerung oder Erosion bedingt. Besonders gravierend sind die Schäden durch Bebauung bzw. Versiegelung.
MICHAEL JUNGCLAUS verwies darauf, dass die Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel formuliert hat, den Flächenverbrauch in Deutschland bis 2020 von derzeit 80 Hektar (ha) auf 30 Hektar pro Tag zu senken. Für Brandenburg wurde vom Umweltbundesamt ein Zielwert von 1,3 ha pro Tag für den Zeitraum 2017-2020 definiert. Der Flächenverbrauch in Brandenburg habe sich seit dem Zeitraum 2004-2007 (8,3 Hektar pro Tag) schon deutlich verbessert, sagte MICHAEL JUNGCLAUS. „Er ist aber immer noch deutlich zu hoch.“
„Die Inanspruchnahme immer neuer Flächen und die weitere Zerstörung von Böden ist auch gegenüber den uns folgenden Generationen nicht zu verantworten", sagte MICHAEL JUNGCLAUS. „Wir möchten sicherstellen, dass die Landesregierung gezielt auf einen verantwortungsbewussten Flächenverbrauch hinarbeitet.“ Von der Großen Anfrage erwarte er sich unter anderem eine differenzierte Analyse des Flächenverbrauchs in Brandenburg, sowie Antworten der Landesregierung darauf, ob sie zur Reduzierung des Flächenverbrauchs eine Strategie verfolgt und welche Maßnahmen von Landesseite bisher ergriffen worden sind.