(Nr. 68) Der Vorsitzende der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN AXEL VOGEL hat die unerwartete Ankündigung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, nun doch als Vorsitzender für den Flughafen-Aufsichtsrat kandidieren zu wollen, als weiteren Beleg für die Unfähigkeit zu einer verantwortungsvoll geführten Kommunikation als Voraussetzung für eine vernunftgesteuerte Entscheidungsfindung zwischen den zwei SPD-geführten Landesregierungen von Berlin und Brandenburg gewertet. Berlins Regierender Bürgermeister Müller habe einen geradezu unglaublichen Gesinnungswandel vollzogen.
„Erst heißt es aus Berlin, Müller ziehe sich aus dem Aufsichtsrat zurück, nachdem er die Erkenntnis gewonnen habe, hierfür nicht wirklich geeignet zu sein und gemeinsam mit Woidke zukünftig in der Gesellschafterversammlung der FBB wirken zu wollen. Jetzt kandidiert er sogar für den Aufsichtsratsvorsitz. Das versteht kein Mensch mehr. Das Prinzip 'rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln' kann nicht Leitmotiv einer vorausschauenden Politik sein. Müller hat offenkundig eine Fehlentscheidung getroffen und wird von Brandenburg auf diesem Irrweg nicht gestoppt.
Der Regierende Bürgermeister macht das Chaos bei der Besetzung der Flughafen-Gremien perfekt. Während sich Brandenburgs Landesregierung inzwischen unsere grüne Position zu eigen gemacht hat, und vorrangig Fachleute in dieses Aufsichtsgremium entsenden und zugleich die Gesellschafterversammlung als politisches Aufsichtsgremium stärken will, konterkariert Müller diese Pläne, die er vor Kurzem noch unterstützte, mit seiner Kehrtwende.“
Mit der Zustimmung zu Müllers Kandidatur macht Brandenburg gute Miene zum bösen Spiel unter Hintanstellung der eigenen Prinzipien. Dies ist ebenfalls eine fatale Fehlentscheidung.
AXEL VOGEL forderte erneut, die Besetzung des Aufsichtsratsvorsitzes mit einer kompetenten Fachfrau bzw. einem kompetenten Fachmann, idealerweise mit Managementerfahrung in Großprojekten. „Ein verantwortungsbewusst geführter Aufsichtsratsvorsitz ist für einen Regierungschef schon aus Zeitgründen nicht machbar“, sagte er.