(Nr. 173) Die energiepolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Heide Schinowsky bezeichnete die jüngsten Ankündigungen von Vattenfall, dass am Standort Jänschwalde ein neues Kohlekraftwerk gebaut werde, als „Nebelkerze“. Laut „RBB-Brandenburg aktuell“ bestätigte Vattenfall-Vorstandsmitglied Grosser zwar, dass am Plan eines Kohlekraftwerks-Neubaus in Jänschwalde sowie der Erschließung neuer Tagebaue festgehalten werde. Zugleich wies Grosser jedoch darauf hin, dass die Umsetzung nicht mehr von Vattenfall erfolgen werde.
„Laut rot-rotem Koalitionsvertrag käme der Neubau eines Kohlekraftwerks nur unter Einsatz der umstrittenen CCS-Technologie in Frage, weil sonst die Klimaschutzziele der Energiestrategie 2030 gefährdet wären. CCS wird jedoch in Brandenburg ebenso wie bundesweit von der Bevölkerung abgelehnt und ist deshalb keine Option“, sagte Schinowsky. Im Dezember 2014 hatte die Brandenburger Infrastrukturministerin Kathrin Schneider auf einer Sitzung des Braunkohlenausschusses zudem bekräftigt, dass es keinen Neubau eines Kohlekraftwerks mit CO2-Verpressung (Carbon-Capture-and-Storage-Technologie) in Jänschwalde geben werde.
„Die Ankündigung Grossers soll wohl dazu dienen, Interessenten den Kauf von Vattenfalls Braunkohlesparte schmackhaft zu machen“, vermutet Schinowsky. Tatsache sei jedoch, dass das Auslaufen der Braunkohlewirtschaft inzwischen begonnen habe, was auch mit der von Vattenfall bestätigten Abschaltung zweier Kraftwerksblöcke in Jänschwalde belegt sei.