(Nr. 32) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat sich gegen den Ausbau einer Kohlebahntrasse des Energiekonzerns Vattenfall ausgesprochen, über die Kohle aus dem Tagebau Welzow I zum Kraftwerk Jänschwalde transportiert werden soll. Für die Arbeiten müsste in das Landschaftsschutzgebiet Spreeaue südlich von Cottbus und in geschützte Biotope eingegriffen werden. Zudem ist nicht nachvollziehbar, warum Kohle aus dem Tagebau Welzow, die bislang zu den vergleichsweise modernen Kraftwerken Boxberg und Schwarze Pumpe geliefert wird, künftig zum Kraftwerk Jänschwalde gebracht werden soll, das eines der dreckigsten Europas ist. Dazu sagt die energiepolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN HEIDE SCHINOWSKY:
„Die Landesregierung darf die Genehmigung nicht erteilen. Denn der Transport von Kohle aus dem Tagebau Welzow zum Kraftwerk Jänschwalde ist nicht notwendig. Aufgrund der mit der sogenannten Kraftwerksreserve vereinbarten Stilllegung zweier Kraftwerksblöcke reduziert sich der Kohleverbrauch in Jänschwalde. Statt die überflüssige Verschiebung von Kohlemassen quer durch die Lausitz zu unterstützen, sollte die Landesregierung ihre Kraft in die Organisation eines geregelten Auslaufens der Braunkohleverstromung stecken.“
Erst am Wochenende hatte Brandenburgs Finanzminister und Chef der Brandenburger Linkspartei Christian Görke erklärt, dass er für einen Kraftwerksneubau und einen neuen Tagebau am Standort Jänschwalde weder eine wirtschaftliche noch eine energiewirtschaftliche Notwendigkeit sehe. „Wenn die Erkenntnis von Minister Görke nicht nur warme Worte an seine Parteikollegen sind, müssen jetzt Taten folgen“, forderte SCHINOWSKY. „Nächster Schritt muss die Einstellung des Braunkohlenplans für den neuen Tagebau Jänschwalde sein, damit die Menschen und die Wirtschaft in der Region wieder Planungssicherheit erhalten“.