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Bio-Nachfrage in Berlin – Minister Vogelsänger vergibt Chance auf mehr Öko-Landwirtschaft in Brandenburg

(Nr. 64) Der rot-rot-grüne Senat in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an Bio-Essen in Kindertagesstätten, Schulen, Kantinen, Mensen und beim Catering in öffentlichen Einrichtungen bis 2021 deutlich zu erhöhen. Diese Vereinbarung nahm der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, BENJAMIN RASCHKE, zum Anlass und fragte nach, ob die Landesregierung die Neuausrichtung in Berlin als Chance begreift, diesen Markt für Bioprodukte zu erschließen. Zur Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage erklärte BENJAMIN RASCHKE:

„Im Koalitionsvertrag hatte Rot-Rot in Brandenburg sich noch zum Ziel gesetzt, Verarbeitungs- und Vermarktungsstrategien im Bio-Bereich zu entwickeln. Nun rudert die Regierung zurück: Der Antwort zufolge unterstützt sie zwar die Entwicklung von Verarbeitungs- und Vermarktungsstrategien, selbst entwickeln würde sie sie jedoch nicht. So verpasst sie die großen Chancen, die der Markt vor der Haustür den Öko-Bauern in Brandenburg bietet.

Stattdessen lehnt sie sich zurück und sagt, sie unterstütze die Bio-Landwirtschaft bereits zur Genüge. Es mag sein, dass es denjenigen Bio-Betrieben verhältnismäßig gut geht, die bereits am Markt sind. Die Maßnahmen der Landesregierung greifen aber nicht, um die Zahl der Bio-Betriebe wirkungsvoll zu erhöhen. Minister Vogelsänger ist schlicht nicht willens, konventionelle Landwirte bei der Umstellung oder gar neue Betriebe bei der Existenzgründung zu unterstützen. Die Förderung müsste aber bereits dort ansetzen und so für Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum sorgen. Der Minister ist jedoch nicht bereit, die für Bio-Betriebe wirklich relevante Umstellungsprämie zu erhöhen. Nur so würde er ein Signal an die umstellungsinteressierten Betriebe senden und ihnen in der Phase helfen, in der sie Unterstützung am meisten brauchen.“

Wie aus der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag hervorgeht, ist der Zuspruch zum ökologischen Landbau in Brandenburg hoch. 2017 wurden Neuanträge für Flächen von insgesamt 5.000 Hektar gestellt. „Ich bin gespannt, wie viele Hektar am Ende übrig bleiben. Für 2016 meldete die Landesregierung sogar noch mehr Flächen und am Ende wurde nur auf gut 500 Hektar umgestellt. Aus unserer Sicht ist das der mangelnden Beratung geschuldet“, kritisierte RASCHKE.

>> Kleine Anfrage „Berlin isst bio: Brandenburgs Chance für mehr regionale landwirtschaftliche Wertschöpfung?“ und Antwort der Landesregierung