(Nr. 104) In der Region um Wriezen und Werneuchen hat in den vergangenen Monaten die Diskussion um die Reaktivierung der Wriezener Bahn an Dynamik gewonnen – auch befeuert durch eine Studie von VDV und Allianz pro Schiene im Auftrag der Bundesregierung, in der die Strecke Wriezen – Werneuchen in die Liste reaktivierungswürdiger Bahnstrecken aufgenommen wurde. Benjamin Raschke, Sprecher für Ländliche Räume der bündnisgrünen Landtagsfraktion, hatte sich vor Ort über die stillgelegte Bahnstrecke informiert und die Landesregierung in einer Kleinen Anfrage erneut nach den Möglichkeiten einer Reaktivierung der Wriezener Bahn befragt. Zur Antwort der Landesregierung positioniert er sich wie folgt:
„Die Landesregierung verweist weiterhin darauf, dass die Kosten für die Instandsetzung der Strecke einem Neubau gleichkämen und die Fahrzeiten von Wriezen nach Berlin Lichtenberg über Eberswalde in jedem Falle kürzer seien als mit der Wriezener Bahn. Der Streckeneigentümer hingegen hält eine deutlich geringere Fahrzeit für möglich. Die Antwort der Landesregierung zeigt: eine systematische Untersuchung der Potentiale der Wriezener Bahn hat noch nicht stattgefunden. Zudem bleibt weiterhin unklar, mit welchem Aufwand die Strecken zu reaktivieren wäre.
Wir wollen, dass systematisch geprüft wird, bei welchen aufgegebenen Bahnstrecken eine Reaktivierung erfolgsversprechend ist. Wir brauchen – zusätzlich zu den bereits angelaufenen Schieneninfrastrukturprojekten im Rahmen von i2030 – noch mehr Bahnstrecken, wenn das Ziel der Verlagerung des Individualverkehrs auf die Schiene mehr als eine bloße Phrase sein soll. Eine solche Verlagerung ist angesichts der Treibhausgasemissionen des Verkehrs dringend geboten. Und wir brauchen auch deshalb mehr Bahnverbindungen, um die Potentiale des ländlichen Raums zu verbessern."
>>> Unsere Kleine Anfrage "Reaktivierung der Wriezener Bahn" und die Antwort der Landesregierung