Im Wirtschaftsausschuss des Landtags stand auf Antrag der Koalitionsfraktionen die genehmigte Übernahme Bombardiers durch Alstom auf der Tagesordnung. Der Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums, Hendrik Fischer, stellte den aktuellen Stand dar. Demnach ist eine Auflage der Übernahme-Genehmigung durch die EU, dass Alstom bestimmte Teile Bombardiers nicht übernehmen darf, sondern diese verkaufen muss. Das betrifft auch das Werk in Hennigsdorf, v. a. die dortige Produktion für die Talent3-Züge und die damit verbundenen ca. 200 Arbeitsplätze. Laut Ministerium hat Alstom bereits den Prozess des Verkaufs angeschoben. Zudem gebe es bereits Interessenten. Ausgeschlossen vom Kauf sind durch eine weitere Auflage der EU dabei Unternehmen, die bereits jetzt auf dem Markt des Regionalverkehrs in Deutschland aktiv sind.
Dazu erklärt der verkehrs- und arbeitspolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Clemens Rostock:
„Insgesamt ist die Übernahme Bombardiers durch Alstom eine Chance für die Bahnbranche. Die Beschäftigten in der Produktion für die Talent3-Züge in Hennigsdorf haben aber natürlich Sorgen, aufgrund der Auflagen für die Fusion hinten runter zu fallen. Die Nachricht, dass es Interessenten für den Kauf dieses Bereichs gibt, stimmt mich optimistisch, dass diese Produktion auch in Hennigsdorf fortgeführt wird.
Diese aktuellen Aussichten helfen hoffentlich auch dabei, die aktuellen Verhandlungen zwischen Bombardier und dem Betriebsrat zu Tarifabweichungen eher zu schieben und in der neuen Konzernstruktur neu zu bewerten. Dank einer Stück für Stück nachhaltigeren Klima- und Verkehrspolitik boomt die Bahnbranche, was z. B. an langen Auftragslisten ablesbar ist. Gute Arbeit und Tarifverträge sind dabei eine Stärke der Branche, um die dafür dringend benötigten Fachkräfte zu finden und zu sichern.“