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Doppelhaushalt: Förderung der Freien Theater deutlich erhöht

In dieser Woche diskutierte der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur den Haushaltsplan für die Jahre 2023 und 2024. Dazu sagt Sahra Damus, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag:

Ich freue mich sehr, dass endlich gelungen ist, wofür die Freien Theater im Land bereits seit vielen Jahren kämpfen: Wir erhöhen die Förderung um 500.000 Euro pro Jahr. Damit soll eine Treppe zur Stärkung der Freien Theater beschritten werden mit dem mittelfristigen Ziel, ihnen zehn Prozent der Theaterförderung des Landes zukommen zu lassen. Bisher erhalten sie etwa fünf Prozent der Förderung, decken aber 30 Prozent der Besucher*innen im Land ab. Die Finanzierung der Freien Theater soll sich somit prozentual den institutionell geförderten Bühnen annähern.

Über viele Jahre konnte der Betrag nicht erhöht werden. Mit der Aufstockung der Mittel wollen wir die Förderkategorie 1 ausweiten, um so weiteren Theatern eine dreijährige Planungssicherheit zu ermöglichen. Denn viele Theater, die bisher jedes Jahr eine neue Förderung in der Kategorie 2 (einjährige Förderung) beantragen müssen, existieren schon seit Jahrzehnten, spielen meist ganzjährig mit einem festen Mitarbeiter*innenteam und einem vielfältigen, umfangreichen Repertoire.

Die Freien Theater haben sich im Laufe der letzten 32 Jahre sehr erfolgreich in Brandenburg etabliert. Dennoch ist die Finanzierung oft prekär und unsicher. Die Theater sollen daher mit der gestiegenen Förderung auch in die Lage versetzt werden, den Mindestlohn bzw. Honoraruntergrenzen für freie Mitarbeiter*innen einzuhalten. Mit dieser deutlichen Erhöhung der Mittel wollen wir honorieren, dass die Freien Theater neue Räume erobert und Präsenz in urbanen sowie ländlichen Gebieten aufgebaut haben. Wir wollen die Förderung noch mehr in die Fläche des Landes tragen.

Im Kabinettsentwurf war bereits eine Erhöhung um 300.000 Euro erhalten, die unter anderem dazu dienen soll, einen Energiepreis- und Inflationsausgleich bei den bereits geförderten Theatern zu gewährleisten und den Verband der Freien Theater zu unterstützen. Damit hätten jedoch keine zusätzlichen Theater gefördert werden können. Zusammen mit der bereits im Entwurf des Einzelplans veranschlagten Erhöhung des Titelansatzes wird die Landesförderung der Freien Theater im Vergleich zu 2022 von bisher 1,64 Mio. Euro so insgesamt um ein Drittel deutlich angehoben.“

Hintergrund:

Die Freien Theater verteilen sich auf 15 eigene Produktions- und Spielstätten; 20 Gruppen spielen ohne eigenes Haus. Sie beschäftigen insgesamt 61 feste, 8 befristete, 331 auf Honorarbasis tätige und 20 sonstige Mitarbeitende (Quelle: Verband der freien Theater, Stand 2021).