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Debatte um soziales Pflichtjahr: Mehr Möglichkeiten schaffen statt Pflicht einführen

Zur Debatte über ein mögliches Pflichtjahr für junge Menschen sagt Ricarda Budke, jugendpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag:

Die Debatte über das soziale Pflichtjahr sollte nicht ohne junge Menschen geführt werden! Das gilt umso mehr, da gerade Kinder und Jugendliche in den letzten zwei Jahren der Pandemie in besonderem Maße von den Beschränkungen betroffen und zugleich sehr solidarisch waren.

Statt ihnen jetzt vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu gestalten haben, sollten wir ihre Möglichkeiten stärken: Viele junge Menschen entscheiden sich aus eigener Motivation für Freiwilligendienste im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich oder engagieren sich in Jugendverbänden. Aber es fehlt an Angeboten und Freiwilligendienste sind derzeit so schlecht bezahlt, dass sich einige junge Menschen aus finanziellen Gründen gegen sie entscheiden. Junge Menschen und Jugendverbände fordern schon lange eine Erhöhung des „Taschengelds“, damit Freiwilligendienste auch unabhängig vom Geldbeutel der Eltern möglich sind. Das hat sich der Bund auch im Koalitionsvertrag vorgenommen und muss jetzt schnell umgesetzt werden.

Ein Dienstjahr kann auch keine Antwort auf den bestehenden Pflegenotstand sein: Wir müssen Berufe mit Fachkräftemangel attraktiv machen und besser bezahlen, dann werden sich auch junge Menschen für diese Berufe entscheiden. Ein Freiwilliges Jahr kann hilfreich bei der Orientierung sein, eine Verpflichtung eher abschreckend.“

Weitere Informationen:

Die entsprechende Passage im Koalitionsvertrag finden Sie hier auf S. 98 f.