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Bündnisgrüne fordern: Speicherfunktion für den Cottbuser Ostsee

Isabell Hiekel, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, sagt zur Beantwortung ihrer Frage an Umweltminister Axel Vogel zur Nutzung des Cottbuser Ostsees als Wasserspeicher für die Spree bei Niedrigwasser:

„Ich begrüße, dass der Cottbuser Ostsee bei länderübergreifenden Untersuchungen als möglicher Wasserspeicher in der Lausitz zur Unterstützung der Spree in Trockenphasen mitbetrachtet wird. Das würde auch dem UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald als wichtigem touristischen Hotspot der Region zugutekommen. Denn hier ist man auf eine ausreichende Wasserversorgung besonders angewiesen.

Auch mit Blick auf den Kohleausstieg braucht es eine baldige, ressortübergreifende Entscheidung der Landesregierung. Um den entstehenden Cottbuser Ostsee als Speicher nutzen zu können, bedarf es eines angepassten Planfeststellungsbeschlusses und die Klärung der Übernahme des Sees durch das Land mit allen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen.“

Hintergrund

Der Cottbuser Ostsee entsteht aus dem Tagebau Cottbus Ost und befindet sich derzeit noch im Eigentum der LEAG. Seit April 2019 wird der See, je nach Wasserangebot der Spree, etappenweise geflutet. Der ursprüngliche Plan sah eine Fertigstellung des Sees Mitte der 2020er Jahre vor. Dieses Ziel musste aufgrund der zurückliegenden fünf Trockenjahre relativiert werden. Trotzdem wird davon ausgegangen, dass der See vollständig gefüllt werden kann. Der bestehende Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2019 weist das Gewässer als Landschaftssee ohne Speicherfunktion aus. Bereits im Planfeststellungsverfahren hatten Fachleute des Wasserwirtschaftsamtes darauf hingewiesen, dass die Speicherfunktion des Ostsees für den Wasserhaushalt der Spree von großer Bedeutung ist. Aufgrund der großen Fläche von 19 Quadratkilometern reicht hier eine kleine Staulamelle im See, um eine wirksame Niedrigwasseraufhöhung für die Spree zu erreichen, wenn der See gefüllt ist. Dies wird durch die Ergebnisse der Umweltbundesamt-Studie zu den wasserwirtschaftlichen Folgen des Kohleausstiegs in der Lausitz untersetzt.