Der Fachkräftemangel wird in der Lausitz trotz aller Maßnahmen zur Strukturstärkung das größte wirtschaftliche Hemmnis der kommenden Jahre. In seiner heutigen Sitzung ließ sich der Sonderausschuss Lausitz den Bericht der Bundesregierung zur bisherigen Umsetzung des „Investitionsgesetz Kohleregionen“ (InvKG) vorstellen. Der Evaluationsbericht enthält alle bisher angelaufenen Maßnahmen zur Strukturstärkung und trifft eine Prognose über die künftige wirtschaftliche Entwicklung der Kohleregionen nach dem Kohleausstieg. Unter anderem sagt er ein wirtschaftliches Wachstum von null Prozent für die Brandenburger Lausitz voraus, wenn das Fachkräfteproblem nicht gelöst werden kann. Der Fachkräftemangel wird sich in der Brandenburger Lausitz von allen Kohleregionen am deutlichsten auswirken.
Dazu sagt Ricarda Budke, Sprecherin für Strukturwandel in der Lausitz der bündnisgrünen Landtagsfraktion:
„Der Bericht zeigt deutlich: In Brandenburg sind bereits viele Strukturwandelprojekte auf dem Weg und wir haben keine Arbeitslosigkeit in der Lausitz zu erwarten. Erschreckend ist aber, wie groß die Herausforderung des Fachkräftemangels in der Lausitz sein wird. Dem Bericht zufolge hemmt der Mangel an qualifizierten Fachkräften den Strukturwandelprozess sogar so stark, dass das Wirtschaftswachstum nur stagniert. Hier zeigt sich einmal mehr: Die Lausitz wird zur Sicherung ihres Wohlstands auf Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen sein. Und damit ist sie keine Ausnahme in Deutschland, sondern eher die Regel. Die Menschen, die hier sind und hier ankommen, müssen wir bestmöglich bei der Integration in unsere Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt unterstützen. Das „Welcome Center“ in Cottbus ist eine gute Anlaufmöglichkeit in der Region, wichtig sind aber auch die gesetzlichen Änderungen auf Bundesebene wie das Chancen-Aufenthaltsrecht.“