Brandenburg spricht viele Sprachen: Polnisch, Niederdeutsch, Sorbisch/Wendisch, Romanes, die Sprachen der Migrant*innen und Geflüchteten. All diese Sprachen zu pflegen und zu bewahren geht mit Herausforderungen einher, etwa das Niederdeutsch vorm Vergessen zu bewahren oder Herkunftssprachen in einer neuen Kultur zu pflegen.
Wir wollen die Vielfalt der Sprachen weiter und stärker fördern. Und das machen wir mit dem diese Woche beschlossenen Antrag, den wir gemeinsam mit unseren Koalitionspartner*innen und der Fraktion DIE LINKE eingebracht haben. Das beauftragte Mehrsprachigkeitskonzept soll all diese Sprachen umfassen: die Regional- und Minderheitensprachen, die Nachbarsprache und die Herkunftssprachen.
Warum brauchen wir ein neues Konzept? Zu den verschiedenen Sprachen gibt es schon Vereinbarungen, Teilkonzepte und viele praktische Erfahrungen. Und diese sollen nun in einem Konzept zusammengebunden und weiterentwickelt werden – und zwar von der Kita über die schulische und außerschulische Bildung bis hin zur Hochschule und Erwachsenenbildung.
Dabei sind uns zwei Dinge besonders wichtig: wissenschaftliche Expertise und ein breiter Beteiligungsprozess mit den Verbänden der Sprachgruppen, den Schulgremien und außerschulischen Institutionen. Nur so kann ein so umfassendes Konzept erfolgreich werden. Die Eckpunkte des Konzepts sollen bis Ende des Jahres vorliegen.
Aber es gibt auch ganz konkreten Handlungsbedarf, den wir jetzt direkt angehen. So soll etwa direkt geprüft werden, ob etwa Niedersorbisch in die Lehrkräfteausbildung integriert werden kann.
Der gemeinsame Beschluss des Mehrsprachigkeitskonzepts setzt ein starkes Signal für die Akzeptanz von Vielfalt und für den Minderheitenschutz in Brandenburg. Damit setzen wir einen weiteren grünen Baustein aus dem Koalitionsvertrag um. Die Umsetzung des Konzepts in Zeiten knapper Kassen bleibt eine Herausforderung – deshalb werden wir den Prozess eng begleiten.