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Gestern schon an morgen denken

Foto: simosg / photocase.com

Verkürzte Arbeitszeit und schnelle Verbeamtung – damit hatte das Bildungsministerium deutschlandweit um LehrerInnen geworben. Daraufhin gingen 6.000 Bewerbungen ein. Ob sie auf die freien Stellen passen, muss schnell ermittelt werden. Denn: Nach den Ferien fehlen rund 1.000 Lehrkräfte. Gebraucht werden sie vor allem in Grund- und Oberschulen, weniger in Gymnasien. Auch der künftige Schulstandort muss passen. Esd arf nicht erneut ein Personalkarussell geben, bei dem Lehrkräfte in die Peripherie versetzt werden, um AnwerberInnen attraktive Standorte anzubieten.

Bis 2020 braucht das Land jedes Jahr durchschnittlich 600 neue LehrerInnen. Die 450 AbsolventInnen, welche die hiesigen Hochschulen jährlich verlassen, werden die Lücke nicht schließen. Der Mangel ist spätestens seit unserem Fraktionsgutachten von 2011 bekannt. Doch die Regierung hat zu wenig unternommen. Schon längst hätte sie unserem Antrag folgen und gemeinsam mit Schulen und Kommunen erarbeiten müssen, wie jetzt schon mehr junge Menschen für den LehrerInnenberuf begeistert werden können.

Denn künftig wird es schwerer werden, PädagogInnen hierher (zurück) zu holen –auch wegen der vergleichsweise schlechteren Bezahlung. Erst recht, wenn die Regierung weiterhin die „demografische Rendite“ verspielt: Sie strich in der Legislaturperiode über 60 Millionen Euro – ohne die Ausweitung des Pilotprojekts „inklusive Schule“ und den Ausgleich des tariflich reduzierten Stundenkontingents der Lehrkräfte zu berücksichtigen.