Warum sprechen Sie sich gegen den Entwurf der Landesregierung für die Energiestrategie 2030 aus?
Der Entwurf ist widersprüchlich. Zwar will die Landesregierung die erneuerbaren Energien ausbauen, gleichzeitig plant sie ein neues Kohlekraftwerk. Damit gibt sie die Klimaschutzziele der Energiestrategie 2020 auf. Für die rot-rote Regierung ist es wichtiger, die Braunkohleverstromung zu erhalten statt Treibhausgase zu vermindern. Sie setzt auf die CCSTechnik, die viele Bürgerinnen und Bürger ablehnen. CCS und Braunkohle leisten keinen Beitrag zur Energiewende, sondern zementieren die alten Strukturen.
Worauf kommt es der bündnisgrünen Fraktion an?
Wir brauchen eine Energiestrategie mit verbindlichen Zielen sowie festen Zeithorizonten für den Ausbau von erneuerbaren Energien, Netzen und Speichern. Auch im Sinne zu künftiger Generationen muss die Energieversorgung klimafreundlich, sicher und sozialverträglich sein.
Was sind die entscheidenden Schritte?
Der Schlüssel ist eine dezentrale Versorgung auf Basis der Erneuerbaren. Das will auch die Mehrheit der Brandenburgerinnen und Brandenburger. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für die Akzeptanz von Wind- und Solaranlagen schaffen. Notwendig sind verbindliche Mindestabstandsregelungen zu bebauten Ortschaften von einem Kilometer. Weiterhin ist es wichtig, die Netze an die neuen Herausforderungen anzupassen. Mittelfristig müssen neue Speichertechniken, zum Beispiel auch nach dem Prinzip ,power to gas’, erprobt werden. In der Übergangszeit brauchen wir flexible Gaskraftwerke, welche die Schwankungen bei der Stromerzeugung aus Wind und Sonne ausgleichen können.