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Ohne Aussicht auf Erfolg

Das Projekt BER ist längst aus dem Ruder gelaufen. Wann der Flughafen fertig wird, ist unklar. Die Investitionskosten übersteigen die Prognosen – derzeit rechnen Experten mit mindestens 5,4 Milliarden Euro bis zur Fertigstellung. Diese im Vergleich mit anderen Flughäfen deutlich höhere Summe führt dazu, dass der BER niemals gewinnbringend betrieben werden kann. Das geht aus einer Studie der TU Chemnitz hervor, die von den bündnisgrünen Fraktionen im Brandenburger Landtag, im Abgeordnetenhaus von Berlin und im Bundestag in Auftrag gegeben wurde. Die Expertise zeigt, dass der BER im Verlauf einer Betriebszeit von 25 Jahren das anfänglich investierte Kapital nicht erwirtschaften wird. Der Flughafen wird also auf Verschleiß betrieben und die SteuerzahlerInnen müssen am Ende der Nutzungsdauer dessen Erneuerung wieder finanzieren.

Wirtschaftlichkeit gefährdet

Öffentlich werden derzeit Forderungen nach einem ausgeweiteten Nachtflug erhoben und Überlegungen für eine 3. Landebahn laut. Das Chemnitzer Gutachten hat diese Vorschläge untersucht und kommt zu einem eindeutigen Fazit: Größer, länger geöffnet, internationaler – alle diese Maßnahmen tragen nicht dazu bei, die Wirtschaftlichkeit des Airports oder die Prosperität der Region zu verbessern. Ganz im Gegenteil lässt sich der finanzielle Schaden für den öffentlichen Haushalt nur eindämmen, wenn der BER als Flughafen für das regionale Verkehrsaufkommen fertiggestellt wird – so wie ursprünglich vorgesehen.

Realistisch: Regionale Ausrichtung

Der Flughafen soll demnach am vorhandenen Standort so wie geplant fertiggestellt werden. Erweiterungen sind am Standort nicht möglich, allenfalls ist die Nutzung des Terminals Schönefeld-Alt denkbar, um zusätzliche Abfertigungskapazitäten bereitzustellen. Wichtig ist, dass die Einnahmen des Flughafens mindestens die laufenden Betriebskosten decken. Dazu müssen sie jedoch um 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand der Berliner Flughäfen gesteigert werden. Die enge Zusammenarbeit mit anderen ostdeutschen Flughäfen und mehr Verkehr auf der Schiene machen eine 3. Startbahn und weitere Erweiterungsbauten entbehrlich. Ein geplanter Nachtflug zwischen 22 und 6 Uhr am Standort Schönefeld bringt Lärmbelastung aber keine betriebs- und volkswirtschaftlichen Vorteile. Das Gutachten schließt nicht aus, dass der Pannenflughafen zum Dauersubventionsfall für die öffentlichen Haushalte wird. Ziel muss es sein, durch die geeignete Gestaltung der Fluggebühren die absehbaren Zuschüsse aus den öffentlichen Haushalten zu minimieren.