Der Anteil von Frauen in der Belegschaft von Krankenhäusern und Pflegeheimen? 85 Prozent. Von Alleinerziehenden in Deutschland? 91 Prozent. Im Brandenburger Landtag? 32 Prozent.
Drei von zahlreichen Zahlen, die eindrücklich belegen: Die strukturelle Ungleichheit ist nicht überwunden – noch lange nicht. Die Corona-Pandemie verschärft diese Ungleichheit noch: Schließlich sind es überwiegend Frauen, die in überlasteten Krankenhäusern arbeiten und die versuchen, die doppelte Beanspruchung von Homeoffice und Homeschooling zu meistern. Besonders erschreckend zudem: Im vergangenen Jahr hat die Gewalt gegen Frauen massiv zugenommen. Es sind also vor allem die Frauen, die unsere Gesellschaft jetzt am Laufen halten – und die besonders unter dem Lockdown leiden.
In der Pandemie wird uns also die strukturelle Ungleichheit wie unter einem Brennglas vorgeführt. Und bei allen Vorteilen, die das Homeoffice auch bieten mag – es birgt die Gefahr, in traditionelle Rollenmuster zurückzufallen. Wir stellen uns diesem roll back gemeinsam entgegen. Das Homeoffice darf nicht zur Gleichberechtigungsfalle werden!
Diese Woche ist es auf unsere Initiative hin gelungen, mit einem breiten parlamentarischen Bündnis aus den Fraktionen SPD, CDU und DIE LINKE einen weitreichenden und umfassen frauenpolitischen Antrag in den Landtag einzubringen. Er wurde mit einer breiten Mehrheit beschlossen. Das Parlament stärkt damit Frauen durch eine ganze Reihe an konkreten Aufträgen an die Landesregierung.
Diese Woche ist es auf unsere Initiative hin gelungen, mit einem breiten parlamentarischen Bündnis aus den Fraktionen SPD, CDU und DIE LINKE einen weitreichenden und umfassen frauenpolitischen Antrag in den Landtag einzubringen. Er wurde mit einer breiten Mehrheit beschlossen. Das Parlament stärkt damit Frauen durch eine ganze Reihe an konkreten Aufträgen an die Landesregierung.
- Gewalt an Frauen konsequent bekämpfen. Der Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen soll fortsetzt werden. Das gilt explizit auch für den digitalen Raum, wie Cybermobbing. Zudem müssen Femizide (die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts) in der Polizeistatistik ausgewiesen werden.
- Kommunale Gleichstellungsbeauftragte stärken. Um die wichtige Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten zu stärken, soll das Landesgleichstellungsgesetz überarbeitet werden. Dabei soll auch ein Fokus auf der geschlechtergerechten Verteilung von Homeoffice und politischer Beteiligung liegen.
- Frauenhäuser krisenfest machen. Frauenhäuser müssen hinreichend finanziert werden – da darf es auch keine Abstriche in der aktuellen, coronabedingt angespannten Haushaltslage geben. Zur grundsätzlichen Stärkung der Frauenhäuser hat das Parlament die Landesregierung aufgefordert, ein sogenanntes Frauenhausstrukturgesetz bis 2022 zu erarbeiten.
- Sensibilisierung für die strukturelle Benachteiligung von Frauen. In der Bildung und Erziehung muss die kritische Auseinandersetzung mit geschlechterspezifischer Ungleichheit eine zentrale Rolle einnehmen. Dazu gehören auch die Lehren aus der Corona-Pandemie. Wir fordern daher in dem Antrag, das Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und fortzusetzen.
- Der Antrag sieht zudem viele weitere wichtige Maßnahmen für die Gleichstellung von Frauen vor, wie einen Entgeltcheck bei Landeseinrichtungen, die Fortführung der Landesstrategie der Beruflichen Orientierung oder die Unterstützung der Frauen- und Geschlechterforschung in Brandenburg.
Superheldinnen am Limit – das ist Motto der am Montag beginnenden Brandenburgischen Frauenwoche, die die Situation der Frauen in der Corona-Pandemie in den Fokus rückt. Wir sind sehr froh, dass wir in die Frauenwoche mit einem so umfassenden Antrag starten können. Für die wichtigen Weichenstellungen haben wir Bündnisgrünen uns schon lange vehement eingesetzt. Wir werden jetzt weiter für die geschlechtergerechtere Gesellschaft kämpfen, damit es bald heißt: Superheldinnen ohne Limit.