Das Land durchlebte in diesem Sommer wieder eine Jahrhundertflut. Hat denn Brandenburg nichts aus den Hochwassern der letzten Jahre gelernt?
Seit der ersten jüngeren Jahrhundertflut 1997 wurden die meisten Hochwasserschutzanlagen in Brandenburg saniert – auch wenn man den Plänen hinterher hinkt. Aber es reicht eben nicht, die Deiche höher zu bauen. Je höher die Nachbarländer bauen, desto mehr Wasser kommt bei uns an – das artet in ein regelrechtes Wettrüsten aus.
Wie kommt Brandenburg aus dieser Spirale heraus?
Die Flüsse brauchen mehr Raum, um sich bei Hochwasser auszubreiten. Mit der Deichrückverlegung am „Bösen Ort“ bei Lenzen gibt es bei uns ein erstes umgesetztes Projekt, das Überschwemmungsflächen schafft. Doch wir brauchen mehr davon, wenn nicht jede Flut zu einer Katastrophe werden soll. Aber mit der Versiegelung und Verdichtung von Böden durch Verkehr, Gewerbe und die industrielle Landwirtschaft steht Jahr für Jahr immer weniger Fläche zur Verfügung, wo das Wasser leicht versickern kann.
Sind aber Hochwasser nicht auch wetterbedingte Naturereignisse?
Das Wetter hat einen Einfluss, aber auch zunehmend der vom Menschen verursachte Klimawandel. Wir müssen die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen, aber unsere Fraktion will auch dessen Ursachen bekämpfen und nicht nur an den Symptomen herumdoktern. Das bedeutet auch, mit dem Ausstieg aus der Braunkohle den CO2-Ausstoß zu verringern.