Ein neues Wohngebiet auf der grünen Wiese oder die Verbreiterung der Umgehungsstraße – Siedlungs- und Verkehrsprojekte wie diese haben zwischen 2008 und 2012 in Brandenburg täglich durchschnittlich 6 Hektar Land in Anspruch genommen. Diese Fläche entspricht der Größe von 8 Fußballfeldern. Pro Jahr werden 2.190 Hektar umgenutzt,verändert, überbaut oder zerstört – das entspricht der Größe der Stadt Teltow. Die erschreckenden Zahlen gehen aus einer aktuellen Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage hervor, die die bündnisgrüne Fraktion im März gestellt hatte. Die Antwort zeigt auch: Das zuständige Umweltministerium hat keine Lösungen,um zu verhindern, dass Verdichtung, Entwässerung, Nähr- und Schadstoffeinträge sowie Erosion unsere Böden weiterhin schädigen. Brandenburg hat der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes zugestimmt. Hieraus ergibt sich für Brandenburg,dass sich der hiesige Flächenverbrauchbis 2020 auf 1,3 Hektar am Tag reduzieren müsste, um das bundesdeutsche Ziel zu erreichen. Doch der unlängst fertiggestellten Nachhaltigkeitsstrategie fehlt ein solches Ziel. In der Antwort der Landesregierung auf unsere Große Anfrage heißt es dazu, das Land habe sich „nicht festgelegt“. Die Rückmeldung zeigt, dass die Regierung wenig Interesse und keine Strategie hat. Aufgrund fehlender Daten bleiben außerdem viele Fragen offen. Deshalb empfehlen wir eine Diskussion über verstärkte Flächenentsiegelungen, um angesichts rückläufiger EinwohnerInnenzahlen einen Netto-Null-Verbrauch zu erzielen.