Samstag, 5.3.2011, 10:00 – 16:00 Uhr
Orangerie, Schlosspark Oranienburg
Kanalstraße 26a, 16515 Oranienburg
Demographischer Wandel – Herausforderung für Brandenburgs Wirtschaft
Brandenburg wird bis 2030 mehr als 13 Prozent seiner EinwohnerInnen verlieren - vor allem junge gut ausgebildete Frauen „sind dann mal weg"! Sie suchen sich andere Orte mit besseren Perspektiven, die sie überwiegend außerhalb von Brandenburg finden.
Diese Entwicklungen bewirken Standortnachteile für Brandenburgs Wirtschaft, die Abwanderungs- und Mobilitätswünsche wiederum verstärken. Ein Fachkräftemangel besteht in einigen Bereichen bereits heute. Zukünftig gehen viele BrandenburgerInnen in Rente, wenig SchulabgängerInnen rücken nach, so dass sich der Mangel an Arbeits- und Fachkräften weiter verschärfen wird. Frauen müssen vor diesem Hintergrund deutlich bessere Bedingungen geboten werden, um ihre Abwanderung zu verhindern und sie noch stärker ins hiesige Wirtschaftsleben einzubinden.
Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen müssen die durch den demografischen Wandel bedingte Veränderung der Lebenswelt von Frauen aufgreifen und neue Konzepte anbieten.
Frauenfreundliche Arbeitsplätze – Unterstützung von Gründerinnen
Frauen brauchen attraktive Rahmenbedingungen für gute Lebensperspektiven, die genderspezifisch unterschiedlichen Lebenssituationen berücksichtigen. Familienfreundliche Arbeitsplätze und Unterstützung bei dem Weg in die Selbständigkeit sind notwendig, um den demographischen Wandel erfolgreich zu gestalten und gegenzusteuern.
In unseren Gesprächsrunden haben wir die Beweggründe diskutiert, die gerade Frauen veranlassen, abzuwandern. Wir erörterten Förderstrategien, mit denen dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann. Schließlich haben wir Gründungen von Frauen in Brandenburg vorgestellt, die Modelle guter Praxis beschreiben.
Bildergalerie
Programm
10:00 Anmeldung
10:30 Begrüßung
Axel Vogel, MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg
Kerstin Faßmann, stellvertretende Bürgermeisterin, Oranienburg
10:45 Gastrede: 100 Jahre Frauentag
Ska Keller (MdEP), Fraktion Grüne/EFA im Europäischen Parlament
11:00 Weiblich wirtschaften und Demografie? (Diskussionsrunde 1)
Moderation: Ute Holzhey (rbb Inforadio)
- Günter Baaske, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie, Brandenburg
- Ariane Böttcher , Politikwissenschaftlerin, Vorstandsmitglied des Vereins "Zuhause in Brandenburg"
- Ursula Nonnemacher, MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag
Video Panel 1
12:15 Kaffeepause
12:30 Wie gewinnen wir Frauen für Brandenburgs Wirtschaft?
Moderation: Mathias Richter (MAZ)
- Annalena Baerbock, Vorsitzende des Landesverbands Brandenburg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
- Dr. Kristi Dautzenberg, Institut für Gründung und Innovation der Universität Potsdam
- Ingo Waffler, Präsidialmitglied der Industrie- und Handelskammer Potsdam
- Monika Stodt, Bereichsleitung für Berufsberatung und Behinderte, Bundesagentur für Arbeit, Potsdam
Pnale 2 Video
13:40 Mittagspause
14:30 Wie gründen Frauen erfolgreich? Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen (Diskussionsrunde 3)
Moderation: Annedore Brüske-Dierker, Landesvorstand und frauenpolitische Sprecherin des Landesverbands Brandenburg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Lysann Gutenmorgen, Hotel Gutenmorgen, Dorf Zechlin
- Myriam Ismail, Mondo.Io Internationale Kommunikation Marketing und Managementberatung, Potsdam
- Daisy Gräfin von Arnim, Haus Lichtenhain, Boitzenburger Land
- Kati Nast, Future Care, Brandenburg an der Havel
Panel 3 Video
15:50 Ausblick
Ursula Nonnemacher, MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburg Landtag
Fazit von Ursula Nonnemacher, MdL
Die frauenpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion, URSULA NONNEMACHER, bewertete die Tagung „Frauensache Wirtschaft", am Samstag, 5.3.2011, als Erfolg: „Wir freuen uns über den großen thematischen Zuspruch der Veranstaltung. 106 Gäste haben den Weg in die Orangerie nach Oranienburg gefunden, um gemeinsam mit uns über frauenspezifische Aspekte des demografischen Wandels und über berufliche Perspektiven für Frauen in Brandenburg zu diskutieren. Das zeigt uns, wie sehr die Zukunft Brandenburger Frauen unter den Nägeln brennt."
Podiumsgäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung diskutierten mit dem Publikum intensiv die Einführung einer Frauenquote. Diese wurde mehrheitlich begrüßt, auch wenn es unterschiedliche Auffassungen darüber gab, welche Voraussetzungen für eine Quotenreglung geschaffen werden sollten.
Ingo Waffler, Präsidialmitglied der Industrie- und Handelskammer Potsdam, widersprach der Aussage Günter Baaskes, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie in Brandenburg, und bedauerte, dass es keine frauenspezifischen Gründungsprogramme in Brandenburg gäbe.
"Wir haben den Faden aufgenommen und gemeinsam mit Brandenburger Frauen ihre Zukunftsaussichten diskutiert. Nun ist die rot-rote Landesregierung gefordert, tragfähige Konzepte auf die Beine zu stellen, um den großen demografischen Herausforderungen der nächsten Jahre konstruktiv zu begegnen. Und das geht nur mit den und durch die Frauen", sagte URSULA NONNEMACHER.