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Mündliche Anfrage: Denkmalschutz vs. Bäume

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Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im heutigen Oranienburg zu Ehren der Kurfürstin Louise Henriette aus einem Jagdhaus das heutige Schloss. Es ist das älteste Barockschloss in der Mark Brandenburg. Bereits bei der baulichen Neugestaltung des Schlossplatzes im Zuge der Landesgartenschau 2009 gab es einen Disput zwischen der Denkmalschutzbehörde einerseits und der Stadtbevölkerung andererseits über die vier großen, stadtbildprägenden Linden auf dem Schlossplatz. Die Bäume würden laut Denkmalschutz die Sichtachsen auf das Schloss stören und sollten weichen. Letztendlich setzte sich die Stadt durch, die Linden durften stehen bleiben.

Der Klimawandel hat dazu geführt, dass heute im Sommer Temperaturen vorherrschen, die im 17. Jahrhundert undenkbar waren. Heute sind wir gezwungen, unsere Städte dem Klima anzupassen, um sie als lebenswert zu erhalten. Dabei spielt die Beschattung von Aufenthaltsbereichen eine große Rolle. Verschwinden auf dem Schlossplatz Oranienburg die letzten Bäume, verbleibt eine kahle und unstrukturierte Steinfläche, der im Sommer jegliche Aufenthaltsqualität fehlt.

Ich frage die Landesregierung: Gibt es einen Spielraum im Denkmalschutz für die Anpassung an den Klimawandel, insbesondere wenn die Grundzüge des geschützten Ensembles gewahrt sind, z.B. im beschriebenen Fall die Bäume das Schloss aus den Sichtachsen nur unwesentlich verdecken?