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Ursula Nonnemacher spricht zum Bericht der Landesregierung zur Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg – die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung steht im Mittelpunkt

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- Es gilt das gesprochene Wort!

Anrede!

Bereits 2012 bekam der Masterplan für die Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg eine Reduzierung der Handlungsfelder verpasst. Statt zwölf gibt es nunmehr vier branchengeleitete Handlungsfelder, die von fünf Integrativthemen durchzogen werden. Ich möchte einige Aspekte zur Medizintechnik, zum Gesundheitstourismus und zur Fachkräftesicherung ansprechen.

In das Handlungsfeld Medizintechnik fällt der von Brandenburg mit 1,5 Mio. Euro geförderte Aufbau eines ganzen Telemedizinnetzwerks zur Versorgung von kardiologischen Hochrisikopatienten.. Zwischen dem Cottbusser Carl-Thiem-Klinikum und den Städtischen Kliniken Brandenburg sowie der Charité Berlin wurde ein Versorgungsnetz zur Betreuung von PatientInnen mit Herzinsuffizienz etabliert, das Fontane-Telemedizinprojekt. Dieses Projekt prüft bis 2015 in einer Studie mit 1.500 Teilnehmern, ob mit Hilfe der Telemedizin Krankenhauseinweisungen vermieden werden können, die telemedizinische Mitbetreuung ein Lösungseinsatz für PatientInnen im ländlichen Raum ist und inwieweit die Betreuungsqualität für Herz-Kreislauf-Erkrankte verbessern wird. Solche Projekte halte ich gerade für die peripheren Räume Brandenburgs für unerlässlich, wo eine zunehmend ältere, multimorbidere und auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Bevölkerung mit einer tendenziellen Unterversorgung an Haus- und Fachärzten konfrontiert ist.

Im Handlungsfeld Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitstourismus finden sich Hinweise auf die Gesundheitsziele-Prozesse, dazu gehören u. a. „Gesund Älter werden im Land Brandenburg“ sowie das „Netzwerk Gesunde Kinder.“

Über den Gesundheitstourismus erfahren wir leider gar nichts. Dabei ist Brandenburg doch das Reha-Land und ideal für den klassischen Gesundheitstourismus. Das Kooperations-netzwerk „Gesundheits- und Wellnesstourismus Land Brandenburg“ sollte das Ziel verfolgen die Alleinstellungsmerkmale der Gesundheitsregion aufzuzeigen und damit die Nachfrage nach gesundheitstouristischen Angeboten verbessern. Jedoch wird darüber gar nicht berichtet.

Ganz anders hört sich das für Berlin an. Zu lesen ist, dass in der Hauptstadtregion der Gesundheitstourismus boomt. „Immer mehr Menschen kommen zu Behandlung nach Deutschland – vor allem nach Berlin! Das kann die Bundeshauptstadt auch gut erfüllen zumal sie mit 18.000 Fachärzten und Spezialisten sowie 121.500 Hotelbetten, sechs großen Kongresszentren und Hallen sowie modernste Wellness-Anwendungen eine hervorragende Infrastruktur für Medizin- und Gesundheitsreisen vorhält.“

Wenn die Großstadt Berlin die Voraussetzung für den internationalen Zustrom von Patienten ist, dann spielt der Patienten- und Gesundheitstourismus für Brandenburg offensichtlich eine völlig untergeordnete Rolle. Am besten sollten wir eine Zielrevision im Cluster Gesundheitswirtschaft – Handlungsfeld Gesundheitstourismus - vorschlagen, weil Berlin nicht einzuholen ist!!

Ähnlich verhält es sich mit der Absicht, Brandenburg als Reha-Land zu stärken. Die Kapazitäten reichen für die Versorgung aller Berliner und Brandenburger aus und obwohl es laut Bericht „keinen Raum für zusätzliche Rehabilitationskliniken“ geben dürfte, gehen diese in Berlin munter ans Netz.

Um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen, brauchen wir ausreichend Fachkräfte, besonders für die Pflege im Rehabilitationsbereich und in der häuslichen Versorgung.

Pflegekräftefachkräfte wachsen leider nicht auf den Bäumen. Zwar wurden neue Modellstudiengänge Pflegewissenschaft und Therapiewissenschaft (Physiotherapie) an der BTU am Standort Senftenberg einrichten, aber davon sind Pflegekräfte ja noch nicht verfügbar.

Leider hören wir auch nichts über die Unterstützung für die häuslich Pflegenden. Auf unserer Ausschussreise lernten wir an der Universität Bielefeld das Projekt „Initialpflegekurs für pflegende Angehörige“ - ein Konzept zur Beratung und Unterstützung im Rahmen des Überleitungsmanagements im Krankenhaus“ kennen und haben es hoch gelobt. Eine solche Begleitung des Übergangs vom Krankenhaus in die häusliche Pflege wäre eine Gewährleistung der poststationären Versorgungskontinuität im ländlichen Raum. Damit würden wir die Versorgungsqualität für die Pflegebedürftigen spürbar erhöhen!

Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Arbeit am Masterplan Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg wesentlich Früchte für Berlin trägt und dass für Brandenburg eher die seltenen Pflanzen Blüten tragen werden!