(Nr. 2) Anlässlich der Ergebnisse der aktuellen Untersuchung des Umweltverbandes BUND zur Belastung von Hähnchenfleisch mit antibiotikaresistenten Keimen hat die agrarpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Brandenburger Landtag SABINE NIELS die Landesregierung aufgefordert, endlich aktiv zu werden. Als erste Maßnahme müsse sich die Landesregierung einen Überblick über das Ausmaß des Antibiotikaeinsatzes in brandenburgischen Mastfabriken verschaffen.
Notwendig sei eine lückenlose Dokumentation der Antibiotikavergabe in der Tierhaltung. Jede Verschreibung sollte zentral erfasst werden und sofort den Kontrollbehörden der Länder zugänglich sein. Die derzeitige Praxis, dass Länder mühsam Einsicht in die Daten beantragen und im Einzelnen begründen müssen, sei „nicht mehr tragbar", kritisierte die Politikerin. Verstärkte Kontrollen können aber nur ein erster Schritt sein. Der Einsatz von Antibiotika müsse drastisch verringert werden.
„Die Untersuchungen des BUND scheinen zu bestätigen, dass der Einsatz von Antibiotika die Regel ist, nicht die Ausnahme", sagt SABINE NIELS. Als Gründe dafür sieht die Agrarexpertin die massive Produktion von Billigfleisch in Massentierhaltungsanlagen an. So müssen beispielsweise bis zu 24 Hühner auf einem Quadratmeter vegetieren. Dies macht die Tiere anfälliger für Krankheiten. Daher werden häufig Antibiotika eingesetzt, damit die Tiere bis zur Schlachtung überleben.
Der verstärkte Medikamenteneinsatz ist Folge der für Tier und Mensch ungesunden Massentierhaltung. Daher muss das „System Massentierhaltung grundsätzlich auf den Prüfstand", sagte SABINE NIELS.
Mehr Informationen zur Untersuchung des BUND
http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/haehnchenfleisch-in-supermaerkten-mit-krankheitskeimen-belastet-handel-muss-kunden-vor-antibiotikar/
Weiterführende Informationen der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/400/400512.raus_aus_der_antibiotikabasierten_massen.html