(Nr. 67) Anlässlich des Besuchs von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am kommenden Dienstag in der Lieberoser Heide zur Kiefernspinnerproblematik äußert sich der umweltpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion BENJAMIN RASCHKE wie folgt:
„Das verstärkte Auftreten von natürlichen Gegenspielern des Kiefernspinners in der Lieberoser Heide, zum Beispiel verschiedener Schlupfwespen, Käferarten und nützlicher Raubwanzen, machen eine objektive Neubewertung von Gifteinsätzen in Brandenburger Wäldern notwendig. Die aktuelle Entwicklung in der Lieberoser Heide zeigt, dass manchmal etwas mehr Geduld gefragt ist. Die Natur hat eigene Mechanismen, das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen.
Wir sehen den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Schutzgebieten sehr kritisch. Das zur Besprühung der Kiefernspinner vorgesehene Mittel Karate Forst flüssig ist ein Breitbandinsektizid, das nach Aussage des Umweltbundesamtes toxisch auf Insekten, Spinnen und Tausendfüßler wirkt. Auch für Fische, Würmer und Schnecken ist es extrem giftig. Derartige Mittel haben in Schutzgebieten nichts zu suchen.
Wir fordern die Landesregierung auf, den Waldumbau von monotonen Kiefernforsten hin zu standortangepassten Mischwäldern zu forcieren. Dadurch würde auch das Befallsrisiko deutlich sinken“, sagte BENJAMIN RASCHKE.
In den vergangenen drei Jahren hatte eine massive Überpopulation von Kiefernspinnern den Wäldern der Lieberoser Heide zugesetzt. Inzwischen stellt sich aber heraus, dass der Schaden geringer ausfällt als angenommen. Viele geschädigte Bäume treiben gerade neu aus.