(Nr. 107) Der schwedische Energiekonzern Vattenfall muss eine Wertberichtigung von 15 Milliarden schwedischen Kronen (etwa 1,61 Mrd. Euro) in seinem Braunkohlegeschäft vornehmen. Gründe dafür seien ein hohes Geschäftsrisiko und niedrige Strompreise, sagte der Präsident von Vattenfall Magnus Hall anlässlich der Vorstellung der Bilanz für das erste Halbjahr 2015 heute in Stockholm. Dazu sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN HEIDE SCHINOWSKY:
„Das Zeitalter der Braunkohle geht zu Ende. Die Landesregierung darf vor dieser Entwicklung nicht die Augen verschließen“, sagte die Abgeordnete. Notwendig sei jetzt, dass die Landesregierung den mit dem Auslaufen der Braunkohle verbundenen Strukturwandel aktiv begleitet und abfedert. Ihre Fraktion habe dazu bereits vor Wochen mit der Schaffung eines Lausitzfonds einen Vorschlag gemacht. „Ziel muss es sein, Wirtschaft, Kommunen und Beschäftigte in der Region beim anstehenden Wandel zu unterstützen.“
„Die Lausitz braucht Planungssicherheit und eine Zukunftsperspektive jenseits der Braunkohleverstromung“, sagte HEIDE SCHINOWSKY. Sie forderte die Landesregierung auf, als Konsequenz aus der sich seit geraumer Zeit abzeichnenden Entwicklung das Braunkohlenplanverfahren für den neuen Tagebau Jänschwalde-Nord einzustellen. Zudem müsse sie dafür Sorge tragen, dass Kosten zur Behebung von Schäden durch die Braunkohle nicht dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Dies betreffe beispielsweise Kosten, die durch die bergbaubedingte Belastung von Trinkwasser durch Sulfat entstehen.
Weiterführende Informationen
>> Erklärung Vattenfalls zu den Abschreibungen (in deutscher Sprache)