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Grund- und Oberflächenwasser in Brandenburg weiterhin mit Glyphosat belastet

(Nr. 143) Wie eine aktuelle Kleine Anfrage der bündnisgrünen Landtagsfraktion ergeben hat, wurden in den vergangenen drei Jahren in 19 Grundwasserproben und in 21 Proben aus Oberflächengewässern in Brandenburg Glyphosatrückstände nachgewiesen. Hierzu äußert sich der umweltpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion Benjamin Raschke wie folgt:

„Pestizide wie Glyphosat haben weder etwas im Grundwasser noch im Oberflächenwasser zu suchen. Die Ergebnisse zeigen im Vergleich zu unserer letzten Abfrage zwar einen deutlichen Rückgang von belasteten Grundwasserproben, doch unser Ziel muss es sein, keinerlei Glyphosatrückstände mehr im Wasser vorzufinden. Insbesondere die Überschreitung des Trinkwassergrenzwertes an fünf Grundwassermessstellen im Land, fast alle im Landkreis Märkisch-Oderland, stimmen mich weiterhin sorgenvoll.“

In den vergangenen drei Jahren (Zeitraum 2015 bis 2017) wurden in Brandenburg 1374 Grundwasserproben auf Glyphosat und dessen Abbauprodukt AMPA untersucht. In 19 Grundwasserproben konnten Glyphosat- und in 18 Proben AMPA-Rückstände oberhalb der Bestimmungsgrenze festgestellt werden. An fünf Grundwassermessstellen wurde der Schwellenwert der Grundwasserverordnung und der Trinkwassergrenzwert von 0,1 µg/l überschritten, hierzu zählen die Messstellen in Fürstenwerder (Landkreis Uckermark), Platkow-Neuhof, Sachsendorf, Alt-Langslow und Hackenow (alle Landkreis Märkisch-Oderland). Im Vergleich hierzu lagen im Zeitraum 2011 bis 2014 von 1313 Grundwasserproben noch 56 über der Bestimmungsgrenze von Glyphosat und 20 über dem Trinkwassergrenzwert, in 178 Proben konnte AMPA nachgewiesen werden.

Bei den Oberflächengewässern wurden in den letzten drei Jahren 181 Proben auf Glyphosatrückstände untersucht. In 21 Proben aus elf Gewässern konnten Rückstände festgestellt werden, hiervon in fünf Gewässern über mehrere Jahre. Im Alt Zeschdorfer Mühlenfließ (Landkreis Märkisch-Oderland) wurde der höchste Jahresmittelwert mit 1,08 µg/l im Jahr 2015 festgestellt. Ein Grenzwert für Oberflächengewässer existiert derzeit nicht.

>> Unsere Kleine Anfrage „Aktuelle Daten zu Glyphosatrückständen in Brandenburger Grund- und Oberflächengewässern“ und Antwort der Landesregierung