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3130 Hektar Spargel unter Folie – Bündnisgrüne fordern verbindliche Regeln für den Einsatz von Folien in der Landwirtschaft

(Nr. 70) Folien werden in der Landwirtschaft vielfach zur Steigerung der Erträge eingesetzt. Bekannt sind besonders die mit Folie überzogenen Spargelanbauflächen. Nun wurde erstmals eine Zahl bekannt: Nach Auskunft der Landesregierung liegen in Brandenburg insgesamt 3.130 ha Spargelanbaufläche unter Folie. Wie viel Plastik für welche Obst- und Gemüsesorten auf Brandenburgs Ackerflächen insgesamt zum Einsatz kommt, wie viele Restpartikel inzwischen in den Böden liegen und wie sich dies auf die Umwelt auswirkt, ist der Regierung aber nicht bekannt. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag hervor.

„Folien aus der Landwirtschaft tragen zur Plastikflut bei und verschlechtern den Lebensraum beispielsweise von Vögeln rund um Folienfelder, weil sie weniger Nahrung finden. Die Folienreste werden zudem ein immer größeres Ärgernis. Sie hängen in den Bäumen, bleiben im Boden und werden bis in Vorgärten geweht. Die Landesregierung muss sich endlich Klarheit verschaffen, was es bedeutet, großflächig Kunststoffe in der offenen Feldwirtschaft zu verwenden. Dazu gehört insbesondere ein Überblick über die Dimensionen und die Bewertung der Anreicherung im Boden,“ sagte der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Benjamin Raschke.

„Wir fordern außerdem Regelungen zum Umgang mit Folien. Bislang gibt es selbst für besonders geschützte Flächen wie Naturschutzgebiete und Biosphärenreservate keine spezifischen Regelungen zum Einsatz von Kunststoffen, zur Lagerung und Entsorgung der Folien und Reste. Dabei liegt allein beim Spargel ca. ein Drittel der Anbauflächen in Europäischen Vogelschutzgebieten.“

Aus den Antworten des Umweltministeriums geht auch hervor, dass auch Flächeneigentümer unter Umständen für Kunststoffbelastungen auf Feldern haftbar gemacht werden können. „Eigentümer müssen durch den Landwirt oder die Behörde über den Folieneinsatz informiert werden. Denn letztendlich liegt es auch in ihrem Interesse, dass der Pächter verantwortungsvoll mit dem anvertrauten Boden umgeht.“