(Nr. 75) Das Verwaltungsgericht Potsdam hat nach gerichtlichen Schritten des NABU heute die laufenden Insektizid-Einsätze mit `Karate Forst´ vorläufig gestoppt. Zugleich warnte der Waldeigentümerverband vor einem Kahlfraß durch Schädlinge. Dazu äußert sich der umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Benjamin Raschke wie folgt:
„Es ist bitter, das nun Gerichte über den Einsatz von Karate Forst entscheiden müssen. Das Breitband-Insektizid ist nicht nur für den Nonnen-Schädling, sondern für sehr viel mehr Arten giftig, der Wirkstoff verbleibt über Monate in der Umwelt. Zu verantworten hat die Situation Umweltminister Vogelsänger, der über Jahre versäumt hat, Alternativen zu schaffen.
Ursachen des massiven Schädlingsbefalls sind bekanntermaßen Brandenburgs Kiefern-Monokulturen und die durch den Klimawandel bedingte immense Trockenheit, die die Bäume enorm angreifbar gemacht hat. Langfristig heißt die Lösung Waldumbau, doch Brandenburgs Ziel, in den nächsten 40 Jahren 500.000 Hektar Mischwald neu zu pflanzen, liegt in weiter Ferne. Hinzu kommt, dass auch die jungen, frisch gepflanzten Bäume zunächst besonders anfällig für Schädlinge sein werden. Aber weder für den Waldumbau noch diese Übergangsphase hat der Minister ein Konzept.“