(Nr. 136) Die Volksinitiative „Nicht nur ein Summen“, die im Frühjahr durch die Landnutzerverbände gestartet wurde, hat heute rund 24.000 Unterschriften an die Landtagspräsidentin übergeben. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt den Vorstoß der Landnutzer*innen, sieht aber größeren Handlungsbedarf, um dem Insektensterben wirksam entgegen zu wirken.
„Wir werden diese Volksinitiative ausführlich behandeln“, sagt Isabell Hiekel, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion. „Nach einer ersten Betrachtung stellen wir fest, dass hier gute Ansätze aufgezeigt werden, um die Insektenwelt mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken und unser Wissen zu dieser wichtigen Artengruppe im Land Brandenburg zu vertiefen. Wir müssen aber auch feststellen, dass die Forderungen dieser Volksinitiative noch ausbaufähig sind, um dem Insektensterben schnell und effektiv entgegen zu wirken.“
Insekten, insbesondere Wild- und Honigbiene sowie andere Hautflügler, sind nicht nur wichtige Blütenbestäuber. Die Insektenwelt hat grundlegende Funktionen im Naturhaushalt und bildet unter anderem die Nahrungsgrundlage für viele Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Aktuelle Studien haben aufgezeigt, dass es offensichtlich einen Zusammenhang zwischen der Landbewirtschaftung, dem Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln (sogenannte Pestizide) und dem Rückgang der Insektenbestände gibt. Aus diesem Grund ist im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung die Erarbeitung einer Reduktionsstrategie für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel festgeschrieben.
„Wir wollen den Einsatz von schädlichen Pflanzenschutzmitteln bis zum Jahr 2030 möglichst halbieren und dazu mit den Landnutzer*innen ins Gespräch kommen. Die nun übergebene Volksinitiative bietet hierfür eine erste Grundlage.“