Mit jedem Jahr verringert sich die Anzahl der Holocaust-Überlebenden, die uns ihre Geschichte erzählen können. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Am heutigen 75. Holocaust-Gedenktag nimmt die Landtagsabgeordnete Carla Kniestedt (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte Sachsenhausen teil:
„Es ist wichtig, sich selbst ganz klar und öffentlich zu bekennen gegen alles, was zu Ausgrenzung und am Ende in die Katastrophe führt. Als der damalige Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke den Oranienburger Toleranzpreis für Zivilcourage und Demokratie ins Leben rief und mich fragte, ob ich in der Jury mitmachen wolle, sagte ich sofort ja.
Und als es mir als Journalistin nicht mehr genügte von Fremdenfeindlichkeit zu berichten, organisierte ich mit meinem Kollegen Jan Vesper (radioeins) eine Lesung von „Die Ermittlung“ von Peter Weiß im Potsdamer Nikolaisaal. Das war am 27. Januar 2002. 30 Rollen waren zu besetzen mit Menschen aus dem öffentlichen Leben Brandenburgs. Günther Jauch machte mit, Manfred Stolpe, Günter Gaus … Die Einnahmen gingen nach Sachsenhausen für den Aufbau der Jugendbegegnungsstätte.
Es gibt Dinge, die sind wichtig. Und es gibt Tage, die sind noch wichtiger. Der 27. Januar ist so einer.“