Im Rahmen der Aktuellen Stunde hat der Landtag heute auf Antrag der bündnisgrünen Fraktion hin über den Status Quo der Landwirtschaft in Brandenburg diskutiert. Dazu äußert sich der Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag Benjamin Raschke wie folgt:
„Die Brandenburger Landwirtschaft befindet sich in einer tiefen Krise. Klimawandel, Fachkräftemangel, der immer teurer werdende Ackerboden und zugleich sinkende Verkaufspreise für Getreide und Co., Vogelgrippe und Schweinepest machen den Bäuerinnen und Bauern das Leben schwer. Hinzu kommt die Abhängigkeit von den großen Konzernen und den Discountern. Corona hat die negativen Entwicklungen noch verstärkt.
Ein Weg aus der Corona-, aber auch der Klimakrise liegt ganz klar in der regionalen Wertschöpfung. Hierin gab es heute große Einigkeit im Parlament. Die Fakten sprechen für sich: Die Hofläden in Brandenburg melden für 2020 ein Umsatzplus von 20 bis 30 Prozent, die vier größten Biolieferdienste haben ihren Umsatz um 60 Prozent gesteigert.
Der Ausweg ist bekannt, nun wird gehandelt: Wir schaffen einen Dialog auf Augenhöhe, mit Berlin, mit den Betrieben, mit der Zivilgesellschaft. Gleichzeitig müssen Abhängigkeiten auf Bundes- und EU-Ebene zerschlagen und Gegenstrukturen aufgebaut werden. Dafür muss die Landesregierung Geld in die Hand nehmen – für den Wandel, nicht für das System. Mit Stallbauförderung, mit Weideprämien. Und wir wollen ein Regionalsiegel schaffen, damit all die Kitas, Schulen und Rathäuser regionales und Bio-Essen aus Brandenburg einkaufen!“