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Bündnisgrüne Landtagsabgeordnete besuchen Wasserwerke Briesen und Müllrose: Vom Tagebau ins Trinkwasser

Anlässlich des Weltwassertages am 22. März informierten sich die Landtagsabgeordneten Isabell Hiekel und Sahra Damus bei einem Besuch der Wasserwerke Briesen und Müllrose über die bergbaubedingte Sulfatbelastung im Trinkwasser sowie die Möglichkeiten, die Trinkwasserversorgung für die Menschen in der Region nachhaltig sicherzustellen.

Die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, Isabell Hiekel, sagt dazu:

„Das Erbe des Braunkohlenbergbaus ist in Form des erhöhten Sulfatgehaltes der Spree bis nach Berlin spürbar. In Kombination mit dem Klimawandel, insbesondere rückgängigen Niederschlägen und sinkenden Grundwasserständen, wird hier am Wasserwerk Briesen deutlich, wo die Herausforderungen der Zukunft in Bezug auf den Wasserhaushalt liegen. Wir müssen vorausschauend handeln und jetzt die Weichen stellen, um eine stabile Trinkwasserversorgung zu garantieren.“

Zur Situation vor Ort äußert sich die Frankfurter Landtagsabgeordnete Sahra Damus wie folgt:

„Es geht um die langfristige Versorgung mit Trinkwasser im Großraum Frankfurt (Oder). Das Gutachten zur Gefährdungsabschätzung hat mit der Ertüchtigung des Wasserwerkes Müllrose einen gangbaren Weg aufgezeigt. Nach dem Verursacherprinzip sehe ich hier die LEAG und die LMBV in der Pflicht. Bereits seit Jahren wird über die Beteiligung an der Finanzierung verhandelt. Die LMBV muss ihre Blockadehaltung nun endlich aufgeben. Die Kosten für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung dürfen nicht auf die Menschen der Region abgewälzt werden.“

Hintergrund

Das Wasserwerk Briesen gewinnt sein Rohwasser hauptsächlich aus dem Uferfiltrat der Spree. Das Wasser aus der Spree kommt direkt aus der Lausitz nach Oder-Spree und führt eine Sulfatfracht aus den ehemaligen und aktiven Tagebauen mit sich. In den letzten Jahren wurde der Immissionsgrenzwert immer häufiger überschritten. Noch kann er im Trinkwasser jedoch gehalten werden – weil Grundwasser beigemischt wird. Dieses ist jedoch nur begrenzt verfügbar. Daher wurde ein Gutachten zur Gefährdungsabschätzung erstellt. Es kommt zu dem Schluss, dass die Trinkwasserversorgung von rund 65.000 Menschen in der Region Frankfurt (Oder) künftig gefährdet sein könnte, denn die Grundwasserneubildung nimmt klimabedingt ab.

Das Gutachten schlägt daher unter anderem die Ertüchtigung des Wasserwerkes Müllrose vor, welches die beiden Abgeordneten ebenfalls besuchten. Das ehemalige Wasserwerk des Frankfurter Halbleiterwerks könnte reaktiviert werden, um ein besseres Mischungsverhältnis mit Grundwasser in Briesen zu erreichen. Die Kosten dafür sind nach dem Verursacherprinzip nicht von den Wasserkund*innen, sondern von den Verursachern im Bergbau tragen.