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RB63: Die Schiene ist das Rückgrat des ÖPNV – auch im ländlichen Norden

Am morgigen Samstag tritt die RB63 ihre (vorerst) letzte Fahrt zwischen Templin Stadt und Joachimsthal an. Der Probebetrieb endet. Die Gleise werden aus Sicherheitsgründen vom Infrastrukturbetreiber gesperrt.

Dazu erklärt Clemens Rostock, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Brandenburg:

Wir wollen unbedingt erreichen, dass die RB63 wieder fährt! Der Bund würde über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) 90 Prozent der Finanzierung übernehmen. Dies setzt aber eine Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) voraus. Wir konnten erreichen, dass im Doppelhaushalt für 2023/24 Mittel für eine solche eingestellt sind. Auf unsere Initiative hin hat der Verkehrsausschuss den Haushaltsentwurf entsprechend geändert. Bei der Untersuchung darf es aber nicht nur um das Teilstück zwischen Templin und Joachimsthal gehen. Sie muss die Potentiale der kompletten Querverbindung zwischen Eberswalde (RE3) und Oberhavel (RE5) in den Blick nehmen. Für uns ist jetzt wichtig, dass die NKU möglichst zeitnah auf den Weg gebracht wird. Dies sollte noch vor dem Start des PlusBus-Rings angeschoben werden.“

Carla Kniestedt, Sprecherin für ländliche Räume und Abgeordnete aus Lychen in der Uckermark, ergänzt:

Dass für die RB63 zwischen Templin Stadt und Joachimsthal innerhalb der Koalition keine Mehrheit für eine nahtlose Anschlusslösung auf der Schiene zustande kam, ist für uns Bündnisgrüne eine politische Niederlage. Und das schmerzt. Aufgeben oder die Dinge auf sich beruhen lassen gehört jedoch nicht zu meinen Stärken. Wir werden auf allen Ebenen für eine Perspektive der Schiene als Rückgrat des ÖPNV im ländlichen Norden kämpfen. Klar ist, dass dabei nicht nur Fragen der reinen Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielen dürfen. Daseinsvorsorge als politische Verantwortung und gleichwertige Lebensverhältnisse als grundgesetzliches Ziel sind die Kriterien, die ich an erster Stelle sehe.“