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Ressource Wasser: Grüne Landtagsabgeordnete fordert Anreize für nachhaltige Wassernutzung in Industrie und Gewerbe

Trotz des bisher gefühlt regenreichen Sommers bleibt der Wasserhaushalt in Brandenburg angespannt und mahnt uns zu einer nachhaltigen Nutzung der knapper werdenden Ressource Wasser. Zur Antwort auf die Kleine Anfrage zu den größten Wasserverbrauchern in Brandenburg sagt Isabell Hiekel, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN:

„In den tieferen Bodenschichten herrscht nach wie vor Trockenheit, denn der Sommerregen kommt wegen der klimawandelbedingten stärkeren Verdunstung kaum im Grundwasser an. Deshalb teile ich die Sorge vieler Expertinnen und Experten, dass die Wasserversorgung in Zukunft eine der größten Herausforderungen für Brandenburg sein wird. Es braucht deshalb innovative und nachhaltige Konzepte im Umgang mit dem Wasser in allen Bereichen der Gesellschaft. Dabei geht es nicht nur um den sparsamen Umgang mit Wasser, sondern auch um die Aufbereitung und Wiederverwendung von gebrauchtem Wasser, sofern dies mit den Ansprüchen an die Qualität vereinbar ist.

Mit Blick auf die größten Wasserverbraucher in Brandenburg müssen wir unseren Fokus auch verstärkt auf die Industrie und das Gewerbe richten. Allein die LEAG entnimmt für Kühlzwecke im Kraftwerk Jänschwalde mit rund 45 Millionen Kubikmeter doppelt so viel Wasser im Jahr wie die Berliner Wasserbetriebe in Stolpe für die Trinkwasserversorgung. Im Vergleich dazu ist die für Tesla genehmigte Menge von 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr relativ gering. Sowohl bei bestehenden Unternehmen in Brandenburg als auch bei geplanten Neuansiedlungen muss der effizientere Umgang mit dem Wasser eine entscheidende Rolle spielen.

Neben dem vom Landtag beschlossenen Wassercheck für Neuansiedlungen sollten sowohl beim Wassernutzungsentgelt als auch in den Förderrichtlinien für Wirtschaftsunternehmen Anreize für wassersparende Konzepte und unternehmenseigene Wasserkreisläufe Eingang finden. Darüber hinaus braucht es mehr Sichtbarkeit und Transparenz von Positivbeispielen. Denn Wasser ist inzwischen ein harter Standortfaktor in der Wirtschaft und der Erfolg in Industrie und Gewerbe wird künftig zunehmend auch von einem effizienten und innovativen Umgang mit der kostbaren Ressource abhängen. In den kommenden Wochen wird die bündnisgrüne Fraktion das Gespräch mit Unternehmen in Brandenburg suchen, um Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige Wassernutzung zu diskutieren.“

Hintergrund

Der menschengemachte Klimawandel führt zu einem Wasserdefizit und steigender Wassernachfrage in Brandenburg. Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser werden bereits heute sichtbar. Öffentliche Trinkwasserversorger warnen davor, dass die Versorgungssicherheit in Zukunft nicht mehr gewährleistet sein könnte, wenn der Wasserverbrauch bei sinkender Grundwasserneubildung weiter steigt. Der Wasserverbrauch setzt sich aus unterschiedlichen Nutzergruppen zusammen. Die öffentlichen Trinkwasserversorger, Industrie und Gewerbe sowie Landwirtschaft sind die Hauptnutzer. Auch für die Beregnung von Grünflächen, Golfplätzen, Sportplätzen oder für das Auffüllen von Teichen wird Wasser entnommen. Die Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewässern und aus dem Grundwasser muss durch die zuständigen Behörden genehmigt werden. Für die Nutzung wird ein Wassernutzungsentgelt erhoben, welches je nach Nutzung variiert.

Fachgespräch am 26.9.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lädt am 26. September zum öffentlichen Fachgespräch „Wasser als Standortfaktor: Nachhaltigkeit in Industrie und Gewerbe“ ein. Bei Interesse melden Sie sich gerne unter: veranstaltungen@gruene-fraktion.brandenburg.de.