In den heutigen Umweltausschuss war die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) eingeladen, um über den aktuellen Stand der Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Verockerung und Sulfatbelastung in der Spree und der Schwarzen Elster zu berichten.
Dabei wurde deutlich, dass seit 2013 umfangreiche Maßnahmen durchgeführt wurden, um die Verockerung der Spree und der Schwarzen Elster sowie ihrer Zuflüsse zu minimieren. Während sich die Maßnahmen zunächst auf die direkten südlichen Zuflüsse zum Biosphärenreservates Spreewald konzentrierten, rückt nun seit einigen Jahren zunehmend das Gebiet südlich von Spremberg in den Fokus.
Vor diesem Hintergrund kommentiert Isabell Hiekel, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag:
„100 Jahre Bergbau verlangen 100 Jahre Sanierung. So sieht zumindest die Prognose für den Umgang mit dem Erbe des Braunkohlenbergbaus in der Lausitz aus. Dennoch ist es beeindruckend, was die LMBV in den letzten elf Jahren im Kampf gegen die weitere Verockerung von Spree und Schwarzer Elster erreicht hat. Es ist besonders zu begrüßen, dass die Maßnahmen zum Schutz des Spreewaldes bisher sehr gute Ergebnisse gebracht haben und auch der Eintrag von Eisenocker in die Talsperre Spremberg um die Hälfte verringert werden konnte. Aber das reicht leider noch lange nicht! Eine wirklich nachhaltige Lösung wird es südlich von Spremberg erst geben, wenn die Dichtwand am Speicherbecken Lohsa II errichtet ist, um den Abstrom stark eisenhaltigen Wassers über die Spreewitzer Rinne in die Spree zu verhindern. Die Aktivitäten zur Errichtung der Dichtwand am Restsee Lohsa II sind unbedingt zu forcieren, zumal damit auch die Speicherkapazitäten des Restsees maßgeblich vergrößert werden können. Mit der Dichtwand kann der Zustrom eisenhaltigen Wassers in die Spree maßgeblich reduziert werden. Jede weitere Verzögerung führt zu einer weiteren absehbaren Kostensteigerung, weil der Ockerschlamm dann letztlich aus der Talsperre entfernt werden muss, um das Biosphärenreservat Spreewald im Hochwasserfall vor der Ockerflut zu bewahren.“
Hintergrund:
Seit über 25 Jahren saniert die LMBV mit Hauptsitz in Senftenberg im Auftrag von Bund und betroffenen Ländern die Braunkohlereviere im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier. Dazu gehört seit 2013 auch die Reduzierung der bergbaubedingten Stoffeinträge Eisen und Sulfat zur Sicherung der Gewässerqualität. Diese Maßnahmen sollen maßgeblich die Anforderungen an die Gewässergüte im Rahmen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sichern. Im Rahmen einer Gesamtkonzeption werden in den unterschiedlichen Betrachtungsräumen der Einzugsgebiete von Spree und Schwarze Elster Maßnahmen umgesetzt und Lösungen entwickelt.
Von besonderer Bedeutung ist die Dichtwand am Speicherbecken Lohsa II im sächsischen Teil der Lausitz, um den Abstrom großer Mengen eisenhaltigen Grundwassers in die Spree verhindern und die dringend benötigten Wasserspeicherkapazitäten des Restlochs zu erhöhen. Im Umweltausschuss hat die LMBV berichtet, dass die Dichtwand Lohsa II derzeit in einer Vorprüfung ist und Mitte des Jahres Verhandlungen mit der LEAG zur Planung und Umsetzung beginnen werden. Die Verhandlungen werden voraussichtlich 1-1,5 Jahre dauern. Erst dann kann mit der Planung begonnen werden. Mit Baubeginn ist nicht vor 2030 zu rechnen, sodass die Fertigstellung bis 2037 ins Auge gefasst wird.