Die Evaluation des „Pakts für Pflege“, das größte sozialpolitische Projekt des Koalitionsvertrages, wurde heute im Gesundheitsausschuss vorgestellt. Die Ergebnisse bestätigen: Mit dem Pakt für Pflege, insbesondere dem Förderprogramm „Pflege vor Ort“, ist es gelungen, dass mehr Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Mit insgesamt 664 Projekten im gesamten Land ist Brandenburg Vorreiter in Deutschland.
Angesichts des großen Erfolgs des „Pakts für Pflege“ erklärt Carla Kniestedt, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag:
„Nach meinen Besuchen in verschiedenen Kommunen des Landes hatte ich keinen Zweifel, dass die Evaluation genau zu diesen Ergebnissen kommen wird. Überall im Land wurden nach dem schwierigen Start des Programms, mitten in der Corona-Pandemie, unterschiedlichste Strukturen aufgebaut. Häufig ging es um Hilfe und Beratung bei der Umgestaltung der Wohnung, damit Stolperstellen beseitigt werden, um Fahrdienste, um gemeinsame Treffpunkte. Ganz wichtig: die Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure in der Kommune. Nun kommt es darauf an, dass der Pakt für Pflege Bestandteil des Landespflegegesetzes wird. Damit aus dieser bisher freiwilligen eine verpflichtende Aufgabe wird. Die Kommunen, die sich auf den Weg gemacht haben, müssen sich darauf verlassen können, dass die Finanzierung verstetigt wird.“
85 Prozent aller Gemeinden und Ämter, sowie alle 18 Landkreise und kreisfreien Städte beteiligen sich am Programm „Pflege vor Ort“. Davon über 200 Projekte für mehr Teilhabe Pflegebedürftiger an der Gemeinschaft, um der zunehmenden Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. 74 Prozent der befragten Gemeinden, Städte und Ämter und 42 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte überprüfen bereits die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen und wollen sie systematisch ausbauen.
Kniestedt begrüßt auch, dass 315 Tages- und 54 Kurzzeitpflegeplätze mithilfe des Pakts entstanden sind: „Tages- und Kurzzeitpflege entlasten Angehörige ungemein im Alltag, sei es um weiter arbeiten zu können, Pausen von der anstrengenden Pflege zu haben oder Urlaub für die pflegenden Angehörigen zu ermöglichen.“
Weitere Elemente des Pakts für Pflege sind die Förderung der Pflegestützpunkte und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung.