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Eisen und Sulfate in der Spree: Mehr Transparenz für braune Brühe

Es musste viel Wasser die Spree hinunterfließen, bis die braune Brühe endlich auch die rot-rote Regierungskoalition im Landtag erreichte – zumindest im übertragenen Sinne. Auf unsere bündnisgrüne Initiative hin haben sich Anfang des Jahres nun alle Landtagsfraktionen entschlossen, die Verockerung und Sulfatbelastung der Spree und damit die Gefahren für den Spreewald und die Fließgewässer im Süden Brandenburgs zu bekämpfen.

Problem erkannt…

Das für die Braunfärbung der Spree verantwortliche Eisenhydroxid ist insbesondere auf den Grundwasseranstieg in alten Tagebauen zurückzuführen, die Sulfatbelastung auf den aktiven Braunkohleabbau. Sulfate im Trinkwasser können Durchfall und Übelkeit auslösen. Eisenhydroxid lässt die Gewässersohle verschlammen und die Kiemen der Fische verkleben, die dann – wie viele Bodenorganismen und Pflanzen – absterben. Die braune Spree kann aber auch eine Gefahr für das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald werden – und damit für alle, die vom Tourismus, der Landwirtschaft und der Fischerei leben.

… Gefahr noch nicht gebannt

Die Lösung des seit den 1990er Jahren bekannten und sich in den nächsten Jahren noch verschärfenden Umweltproblems wird bis zu 100 Jahre in Anspruch nehmen, sagen die Gutachten. Dass jetzt Sofortmaßnahmen eingeleitet werden müssen und parallel weiter an Ursachen und Lösungswegen geforscht wird – darin sind wir uns mit den anderen Fraktionen einig. Alle appellieren an die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), mehr zu tun. Wir sehen auch Vattenfall als einen Verursacher des Problems in der Verantwortung – und damit in der Pflicht, für die Sanierung der Gewässer mit aufzukommen. Die Rechnung darf nicht auf die Steuerzahler_innen abgewälzt werden. Die Umweltauswirkungen der Braunkohleförderung sind für uns Bündnisgrüne ein Argument mehr gegen den Aufschluss neuer Tagebaue.

Fahren auf Sicht – mit uns nicht

Transparenz – zu Deutsch: Durchsichtigkeit – hat die braune Spree jetzt in mehrfacher Hinsicht nötig. Während Schadstoffe weiter in die Spree fließen, dringen Informationen zu Ursachen und Lösungswegen nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit. Das Aktionsbündnis Klare Spree und alle betroffenen Menschen vor Ort ernst zu nehmen, heißt, u.a. für die LMBV, auch künftig alle Studienergebnisse komplett zu veröffentlichen.