Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg will den Flughafen BER am Standort Schönefeld bis 2030 auf 48 Millionen Passagiere im Jahr und bis 2040 sogar auf mindestens 55 Millionen erweitern.
Zwischen den beiden Start- und Landebahnen sollen Schritt für Schritt neue Abfertigungsgebäude hochgezogen werden. Nach der Inbetriebnahme des Flughafens, soll auch der Bau von Büros, Hotels, Geschäften und Kongressgebäuden in Gang kommen – verbunden mit einer Hochbahn, so sieht es der „Masterplan 2040“ vor.
Während diese Planungen vorangetrieben werden, fehlt eine entsprechende Anzeige gegenüber der Genehmigungsbehörde. Diese lehnt wegen angeblicher Unkenntnis des Masterplans die Überprüfung der Gesamtauswirkungen auf Anwohner*innen, Umwelt und Gesundheit ab. Die Erweiterungen des Flughafens sollen also in bewährter Salamitaktik ohne einen neuen Planfeststellungsbescenhluss und weitgehend ohne Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen.
Beantragt und genehmigt wurde bisher aber nur der Bau eines Flughafens mit dem Ziel, 360.000 Flugbewegungen pro Jahr mit einem Aufkommen von ca. 83 Flugbewegungen in der Spitzenstunde abzuwickeln. Entsprechend sind auch die Umweltauflagen dimensioniert. Der im „Masterplan 2040“ umrissene Flughafen ist ein völlig anderer als der genehmigte BER. Ob auch dieser Großflughafen genehmigungsfähig ist und wie hierfür die Auflagen beispielsweise zum Schallschutz verändert werden müssen, bleibt bisher ungeklärt.
Für uns Bündnisgrüne gilt für den BER im dichtbesiedelten Berliner Umland, dass er sich an den Ansprüchen der hier lebenden Menschen auszurichten hat. Der Flughafen darf nicht immer lauter
werden. Um das sicherzustellen, brauchen wir festgelegte Lärmobergrenzen mit klaren Kontrollmechanismen nach hessischem Vorbild. Wir wollen außerdem Alternativen zum Fliegen attraktiver machen, hier vor allem das Bahnfahren auf innerdeutschen Strecken.
Kabelsalat und falsche Dübel: Wo steht das ewige Projekt BER jetzt?
Der Ministerpräsident akzeptiert angeblich keine Kompromisse beim Brandschutz, falsche Dübel wären aber genau das. Die Menschen fragen sich schon lange, warum es bis heute immer noch keine Klarheit über die Zustände auf der Baustelle gibt! Warum konnten die Probleme im Terminal auch in sieben Jahren nicht behoben werden? In dieser Zeit hätte man das Terminal komplett neu bauen können. Warum gelang es nicht, die für den Brandschutz notwendigen Anlagen in Ordnung zu bringen? Jetzt aber, aus Furcht vor dem politischen Druck, auf Sonderzulassungen und Extragenehmigungen zu hoffen, also alle Fünfe gerade sein lassen zu wollen, darf nicht die Lösung sein.