In wichtigen Gremien des Strukturwandels sind zu wenige Frauen: in der „Kohlekommission“, sowohl in der Besetzung als auch bei den Anzuhörenden; in den Werkstätten der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL), die über die Verteilung der Strukturwandelgelder entscheiden; im Begleitausschuss. Auch gibt es in der öffentlichen Diskussion eine Schieflage: Häufig geht es um den Wegfall von Industriearbeitsplätzen – und damit um Arbeit, die vorrangig von Männern ausgeübt wurde.
Doch die Lausitz hat vor allem ein demografisches Problem: Es fehlen junge Frauen. Nicht nur, aber vor allem. Das wirkt sich nicht nur auf Geburtenzahlen aus, sondern auch auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Strukturwandel gelingt daher nur, wenn der Strukturwandel stärker aus der Perspektive der Frauen gedacht wird: Was regt Frauen an, in die Lausitz zu kommen? In der Lausitz zu bleiben? Auch diese Fragen müssen entscheidungsgebend bei der Gestaltung des Strukturwandels sein – auch in den oben genannten Gremien.
Mit unserem Antrag muss nun die Landesregierung an ganz verschiedenen Schrauben drehen:
- Neubesetzungen in den wichtigen Gremien soll deutlich paritätischer erfolgen.
- Das gerade erarbeitete Monitoring muss auch erfassen, welche geschlechtsspezifischen Auswirken konkrete Maßnahmen haben.
- In der Fortschreibung des Lausitzprogramms soll der Blick auf die besonderen Bedarfe von Frauen gelenkt werden. Dabei geht es vor allem darum, die Entscheidungsgremien und Projektentwickler*innen zu sensibilisieren, immer auch aus der Perspektive von Frauen zu denken und entsprechend die Entscheidungen anzupassen.
Es wird Zeit, dass Frauen auch in der Gestaltung des Strukturwandels mehr Gehör finden. So machen wir den Strukturwandel gerechter. Und schaffen eine bessere Lausitz für Frauen und für jede*n.