Bereits seit 2012 ist klar, in welchem Ausmaß die bergbaubedingten Einträge von Eisen und Sulfat in das Gewässersystem von Spree und Schwarzer Elster die Ökologie dieser Flüsse beeinträchtigen und die Nutzung durch den Menschen einschränken.
Das Land brachte deshalb bereits 2013 ein Programm mit Sofortmaßnahmen auf den Weg, insbesondere zur Begrenzung des Eiseneintrags. 2015 wurde die Erarbeitung eines strategischen Gesamtplans zur Reduzierung der Eisen- und Sulfatfracht auf die Initiative des Landtags hin beauftragt.
Acht Jahre nach der Gründung des Aktionsbündnisses ‚Klare Spree‘ hat die Landesregierung mit dem strategischen Hintergrundpapier im Juni 2020 die fachliche Grundlage vorgelegt, um dem Problem auch langfristig zu begegnen. Die im Gesamtplan der Landesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen müssen nun schnellstmöglich in konkreten Planungs- und Genehmigungsverfahren fixiert und ihre Finanzierung für die nächsten Jahre sichergestellt werden. Dafür macht sich unsere bündnisgrüne Fraktion auch weiterhin stark. Denn der bergbaubedingten Verockerung von Spree und Schwarzer Elster wirkungsvolle Maßnahmen entgegenzusetzen, ist eine Generationenaufgabe.
Aber Eisen und Sulfat sind nicht das einzige ökologische Thema im Lausitzer Revier. Mit dem geplanten Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau ist auch ein massives Wassermengenproblem im Einzugsgebiet von Spree und Schwarzer Elster zu erwarten. Das wird zusätzlich noch durch die anhaltende Trockenheit und klimabedingten Veränderungen im Wasserhaushalt verstärkt werden. Dabei geht es vor allem um einen bestimmen, problematischen Zeitraum. Nämlich dann, wenn einerseits keine Sümpfungswässer zur Trockenlegung der Kohlegruben mehr gehoben und in die Fließgewässer eingeleitet werden. Und andererseits, wenn die Grundwasserstände noch nicht ihren naturgemäßen Stand erreicht haben und somit nicht abfließen können.
Für diese unbestimmte Übergangszeit müssen Lösungen gefunden werden, die einen Mindestabfluss in der Spree und der Schwarzen Elster sicherstellen. Und auch für die langfristige Stabilisierung des Wasserhaushalts in der Lausitz müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Denn die mit den Tagebauseen entstehenden großen Wasserflächen in der Lausitz verursachen eine zusätzliche Verdunstung. Dadurch werden die durch den Klimawandel verursachten Probleme der Verringerung von Abflüssen im System von Spree und Schwarzer Elster langfristig verschärft. Wir fordern deshalb, die letzten Kohlegruben so gestalten, dass Restseen mit möglichst kleinen Wasserflächen entstehen.
Lange haben wir Bündnisgrünen dafür gekämpft, dass nicht nur der Braunkohleabbau in der Lausitz gestoppt, sondern auch die bergbaubedingten Folgen der überbeanspruchten Natur bewältigt werden. Mit diesem Antrag sind wir auf dem richtigen Weg: Veränderungen im Kleinen können Großes bewirken!