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Spargelfolien Foto: Seema Mehta / Fraktion

Online-Fachgespräch: Für und Wider des Folienanbaus – naturverträglich und ressourcenschonend in die Zukunft!

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Aufzeichung des Fachgesprächs vom 30.03.2022 auf youtube.com

Der Anbau unter Folie ist bei den Kulturen Spargel, Erdbeeren, Einlegegurken und Salat üblich. Das gilt sowohl für den konventionellen als auch für den ökologischen Anbau. Genaue Statistiken über das Ausmaß der Verwendung von Folie im Acker- und Gemüseanbau in Brandenburg gibt es nicht. Lediglich beim Spargelanbau unter Folie liegen Zahlen vor. Demnach wird etwa für drei Viertel der Spargelfläche in Brandenburg Folie eingesetzt. Das entspricht einer Anbaufläche von über 3.000 Hektar. Weitere 1.000 Hektar befinden sich im ersten und zweiten Anbaujahr ohne Ernte, also auch ohne Folie. Nur ein kleiner Teil des Spargelanbaus erfolgt ohne Folie, oft im Nebenerwerb. Welche Mengen an Folie im Spargelanbau und bei anderen Sonderkulturen eingesetzt werden und wie viel Folie davon recycelt wird, ist unbekannt.

Beim Folienanbau scheiden sich die Geister. Einerseits ermöglicht es die Folie regionale Erzeugnisse über einen längeren Zeitraum und mit geringerem Arbeitseinsatz und zu entsprechend niedrigen Preisen anzubieten. Andererseits gibt es Beeinträchtigungen für Fauna und Flora und das Landschaftsbild. Viele Menschen stören sich inzwischen an den „Folienmeeren“ in der Landschaft und Folienrückstände belasten die Böden.

Und was passiert mit der Folie vom Acker? Der Folienanbau verursacht Unmengen an Plastikmüll. Recycelt wird bisher wenig. Doch nicht nur die Entsorgung ist ein Problem. Kleinteilige Folienreste gelangen in die Umwelt und reichern sich im Boden und letztendlich auch in unseren Lebensmitteln an. Obwohl das Problem bekannt ist, existieren bisher keine rechtlichen Regelungen zur Bewertung und Belastung der Umwelt durch Kunststoffe in der Landwirtschaft.

Gemeinsam mit Expert*innen haben wir am 30. März diskutiert, wie ein naturverträglicherer und ressourcensparender Anbau von Spargel und anderen Sonderkulturen in Brandenburg aussehen kann.