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Rede im Landtag: Mehr Forschung, Schulungen und Unterstützungen für Impfopfer

- Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitmenschen in Brandenburg,

es ist wie eigentlich immer. Die AfD macht einen auf Kümmerer, diesmal also geht es um die, die nach einer Corona-Schutzimpfung mit unter Umständen wirklich schlimmen Folgen zu kämpfen haben. Gemeinhin mit Post-Vac-Syndrom umschrieben. Aber eigentlich geht es um etwas völlig anderes in diesem Antrag. Zu eben diesem Anderen, Eigentlichen komme ich noch.

Die Symptome von Post-Vac sind in etwa die, die bei Long-Covid auftreten, also nach einer durchgemachten Infektion. Sie sind vielfältig, wenig erforscht, es gibt noch viel zu wenige Behandlungsmöglichkeiten. All das kann Menschen ganz ohne Zweifel absolut zur Verzweiflung bringen. Egal, ob sie unter Nachwirkungen der durchgemachten Erkrankung oder Nachwirkungen der Impfung leiden. Unstrittig ist, dass jeder einzelne Fall ganz und gar furchtbar ist, ich habe regelmäßigen Kontakt mit Menschen, die betroffen sind, es ist dringend nötig, dass Hilfe organisiert wird.

Und das, Damen und Herren, haben wir im Märzplenum angeschoben. Es ging um mehr Geld in der Forschung, Schulung von Ärzten bei der Diagnostik, Unterstützung des brandenburgischen Netzwerks DiReNa und so weiter. In diesem Antrag, das ist nachzulesen, geht es um Patientinnen und Patienten, egal, ob sie unter Long-Covid oder Post-Vac leiden. Weil, ich wiederhole es nochmal, die Symptomen sind vegleichbar.

Ich erinnere mich an eine sehr nachdenkliche, emotionale Debatte in diesem Hause. Ich erinnere auch die Abstimmung. Sie, Damen und Herren der AfD, stimmten geschlossen gegen diesen Antrag. Und warum? Weil, und damit bin ich bei der eigentlichen Intention des uns heute vorliegenden Papiers, Sie etwas völlig anderes meinen. Nicht die reale Hilfe, nicht das ernsthafte Bemühen, den schwer geprüften Menschen Mut zu machen. Vor allem dann nicht, wenn es um Long-Covid geht. Sie versuchen wieder und wieder der Menschheit einzureden, dass es überhaupt nur um PostVac zu gehen habe, denn die Impfung ist das wahre Teufelszeug! Über die vielen Menschen, die unter Long-Covid leiden, verlieren Sie regelmäßig kein Wort. Ist ja auch klar, denn wenn Sie es täten, müssten sie zunächst mal anerkennen, dass wir eine Pandemie hatten mit so vielen Toten weltweit! Und Millionen weltweit, die unter den Folgen der durchgemachten Erkrankung so schwer leiden, dass wir von Long-Covid sprechen.

Ihr Starkdeutsch von explodierenden Zahlen bei gemeldeten Impfschäden verbreitet zwar schaurige Gefühle beim Lesen, aber nur solange, wie man die absolute Zahl, die in der Tat nach oben gegangen ist, ins Verhältnis setzt zur Zahl der erfolgten Impfungen, die Sie selbst mit nennen. Wir reden von beinahe 65 Millionen Impfungen und 6682 gestellten Anträgen, von denen 285 inzwischen anerkannt und 2075 abgelehnt wurden. Damit mich die Menschen, vor allem die, die betroffen sind, richtig verstehen: Jeder Einzelne dieser Anträge muss sehr sorgfältig bearbeitet werden und natürlich muss im Falle der Fälle Entschädigung gezahlt werden! Die Entschädigung kann übrigens NUR bei Impfungen beantragt werden, die öffentlich empfohlen worden sind. Was bei der Corona-Schutzimpfung eindeutig der Fall war. Diese Empfehlung wurde gegeben, so wie es immer ist bei derartigen Abwägungen für oder gegen Empfehlung. Es geht bei einer solchen Entscheidung IMMER darum zu schauen: Wie hoch ist der Nutzen, in diesem Falle also die Chance, nicht zu erkranken, nicht zu sterben – im Verhältnis zum Risiko, also dem möglichen Impfschaden.

Und unter diesem, entscheidenden Gesichtspunkt betrachtet, war und bleibt die Empfehlung pro Impfung richtig. Nun muss es darum gehen, den Menschen, die leiden, zu helfen. Völlig egal, ob bei es bei ihnen um Long-Covid oder Post-Vac geht.zu Das ist mühsam, geht leider nicht so schnell, wie es die vielen engagierten Menschen, vor allem die in den Selbsthilfegruppen, brauchen und herbei sehnen. DIESE Menschen müssen unsere Unterstützung bekommen, wir müssen dran bleiben am Thema. Und nachfragen, immer wieder. Aber ihren so durchschaubaren Antrag, den braucht kein Mensch.

Weiterführende Informationen

Rede zu: Antrag "Einrichtung einer Hotline für Impfopfer und Aufarbeitung der Corona-Impfkampagne" (TOP 10 der 85. Plenarsitzung)