(Nr. 18) Die umstrittene „Fracking“-Fördertechnik zur unkonventionellen Förderung von Erdgas und Erdöl soll im Spreewald nicht eingesetzt werden. Diese Information wurde gestern dem umweltpolitischen Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion BENJAMIN RASCHKE beim Besuch von Förderunternehmen vor Ort gegeben. Besucht wurde zudem die Bürgerinitiative „Bürger in Bewegung“, die sich kritisch mit der Förderung auseinandersetzt.
Die Unternehmen CEP (Central European Petroleum GmbH) und Engie (vormals GDF/Suez) versicherten, bei geplanten Fördervorhaben rund um das Biosphärenreservat Spreewald und den Naturpark Dahme-Heideseen nur auf eine konventionelle Förderung von Erdöl und Erdgas zu setzen. Die Vorhaben befänden sich noch in Test- und Planungsphasen. Ob es zu einer Förderung von Erdöl und Erdgas in der Region Märkische Heide und Märkisch Buchholz kommt, werde sich erst in den nächsten Jahren entscheiden.
„Nicht zuletzt der Blick auf die Verwüstung durch den Braunkohletagebau in der Lausitz macht klar, dass es klare ökologische und an Nachhaltigkeit ausgerichtete Grenzen bzw. Kriterien geben muss, unter denen Rohstoffe gefördert werden dürfen“, sagte BENJAMIN RASCHKE. „Das antiquierte Bundesberggesetz, das die Rechtsgrundlage für die Ausbeutung von Bodenschätzen in Deutschland bildet, wird diesem Anspruch nicht gerecht. Es verhindert eine angemessene Beteiligung der Bevölkerung und schafft keine Transparenz über die Auswirkungen gegenüber Betroffenen und Umwelt“. Grundsätzlich brauche man ein „Fracking-Untersagungsgesetz“ auf Bundesebene. Nach dem Scheitern der Verhandlungen im Bund zu einem „Fracking-Gesetz“ vor der Sommerpause 2015 ist unklar, ob es noch in dieser Wahlperiode zu einer bundeseinheitlichen Regelung kommt.
Bei der Erdöl- und Ergasförderung werden konventionelle und unkonventionelle Vorkommen unterschieden. In konventionellen Vorkommen kann das Erdöl und Erdgas nach der Bohrung direkt aus den Lagerstätten gefördert werden. Bei unkonventionellen Erdöl- und Gasvorkommen müssen hingegen rohstoffhaltige Gesteinsschichten mithilfe der Fracking-Technologie aufgebrochen werden. Dabei wird eine Flüssigkeit unter hohem Druck in den Boden verbracht, wodurch Risse entstehen. Die mit Chemikalien versetzte Flüssigkeit steht unter Verdacht, das Grundwasser irreversibel verschmutzen zu können.