(Nr. 69) In die Fließe rund um den Tagebau Welzow-Süd (Spree-Neiße) wird vonseiten des Tagebaubetreibers Grubenwasser eingeleitet, um sie als Absetzbecken für im Grubenwasser enthaltenes Eisenocker zu nutzen. Bei Entschlammungsmaßnahmen abgebaggertes Baggergut wurde neben den Fließen abgelegt. Messungen des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) haben nun ergeben, dass das Baggergut in erheblichem Maße mit Arsen, Blei, Nickel, Cadmium und Quecksilber belastet ist. Das Wasser aus den Fließen speist die Spree. Dazu sagt die bergbaupolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN HEIDE SCHINOWSKY:
„Die derzeitige Praxis, ökologisch sensible Gebiete als 'Absetzbecken' für Eisenocker zu nutzen, ist schon an sich höchst problematisch und stellt eine enorme Belastung für Flora und Fauna dar. Nun liegen zudem besorgniserregende Informationen über eine giftige Kontaminierung des ausgebaggerten Schlamms vor. Als Überwachungsinstanz ist das Brandenburger Landesbergamt jetzt dringend gefordert, dem nachzugehen. Bestätigt sich die Kontaminierung des auf Acker- und Grünlandflächen abgelagerten Ockerschlamms, muss das Land den Bergbaubetreiber verpflichten, die Ablageplätze unverzüglich zu räumen. Der Schlamm gehört dann auf eine Sondermülldeponie. Ohnehin dürfte die Ablagerung von Baggergut am Rand von Fließen durch den Bergbaubetreiber rechtlich unzulässig sein, weil es sich hierbei um Abfall handelt, der sachgerecht verwertet oder entsorgt werden müsste.“
Die Abgeordnete hofft nun auf nähere Informationen bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Besuch an Einleitstellen von Umwelt- und Energieausschuss des Landtags am 3. Mai. Sie schlägt vor, zu diesem Termin auch den BUND einzuladen.
>> Dokumentation der Messwerte vom BUND: „Schlammproben am Tagebau Welzow“ (pdf-Datei)