Beim Fachgespräch der bündnisgrünen Fraktion im Brandenburger Landtag diese Woche wurde der Frage nachgegangen, wie wir in Zeiten der Klimakrise und des immer knapper werdenden Wassers Lebensräume und Bodenfruchtbarkeit in unserer Kulturlandschaft nachhaltig erhalten können. Das Interesse war groß. Das zeigt die Teilnahme von über 50 Menschen aus Landwirtschaft, Wasserverbänden, Verwaltung, Wissenschaft und Naturschutz.
Benjamin Raschke, Fraktionsvorsitzender, resümiert:
„Auch wenn dieses Jahr im Vergleich zu den trockenen Vorjahren viel Regen runterkommt, ist die Wassersituation in Brandenburg keineswegs entspannt. Seepegel sinken weiter, Grundwasserstände gehen im Trend zurück, die Klimakrise ist da. Zu spüren bekommt das im besonderen Maße die Landwirtschaft. Unsere Antwort darauf ist klar: Es muss mehr Wasser in der Landschaft gehalten werden! Die Idee, wieder mehr regionale Staubeiräte ins Leben zu rufen, werden wir weiterverfolgen.“
Isabell Hiekel, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, ergänzt:
„Es gibt bereits gute Praxisbeispiele, wo Wasserrückhalt gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten funktioniert und die Bodenfruchtbarkeit erhalten werden kann. Um damit in die Fläche zu kommen, müssen wir mehr als einen Gang zulegen. Neben Staubeiräten als regionale Entscheidungsplattformen brauchen wir ein finanziell gut ausgestattetes 1000-Staue-Programm für das Land und den Abbau von bürokratischen Hürden. Den Vorschlag zur niedrigschwelligen Ermöglichung von Probestauen werden wir aufgreifen, um pragmatische Lösungen zu finden und Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen. Auch die witterungsangepasste flexible Bedienung der Stauanlagen ist eine Herausforderung, der wir uns in Zusammenarbeit mit den Wasser- und Bodenverbänden und den Landwirt*innen stellen müssen. Diese Dinge werden wir in der nächsten Legislatur angehen. Ich freue mich, dass grundsätzlich Einigkeit bei den anwesenden Akteur*innen bestand, dass wir dringend einen Schulterschluss beim Umgang mit Wasser und Boden brauchen und die Sache beherzt und gesamtgesellschaftlich angehen müssen.“
Hintergrund:
Am 15. Juli hat die bündnisgrüne Landtagsfraktion ein Fachgespräch zum Thema „Unsere Kulturlandschaft braucht Wasser! Wie können wir mit Wasser in der Landschaft Lebensräume und Bodenfruchtbarkeit erhalten?“ im Brandenburger Landtag und digital durchgeführt. Eingeladen waren Vertreter*innen aus der Landwirtschaft, der Boden- und Wasserverbände, der Wissenschaft, der Verwaltung und der Umwelt- und Naturschutzverbände.
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