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Aussprache zur Impfkampagne: Nur solidarisch kommen wir aus der Krise!

Impfen, Impfen, Impfen! Das ist der Weg raus aus der Pandemie. Und dank der steigenden Lieferungen an Impfdosen erhalten immer mehr Menschen den seit langem ersehnten Schutz.

Wir dürfen aber nicht vergessen: Wir befinden uns noch immer mitten in der dritten Welle. Es ist noch ein gutes Stück zu gehen, bis genügend Menschen geimpft worden sind. Bis dahin kommen wir nicht um die einschränkenden Maßnahmen herum – so sehr wir uns auch wieder nach der sozialen Unbeschwertheit sehnen. Für die jetzt notwendige (hoffentlich letzte) Kraftanstrengung ist es gut, dass es durch die Änderung des Infektionsschutzgesetzes bundeseinheitliche Maßnahmen für hohe Inzidenzwerte gibt – auch wenn wir bei dem Gesetz klare Defizite sehen. So fordern wir, neben den Inzidenzwerten auch die Auslastung des Gesundheitssystems zu berücksichtigen. Zudem bleibt die Neuregelung weiterhin halbherzig: Wir brauchen eine Testpflicht für Betriebe – und nicht nur in Kitas und Schulen!

Wir dürfen die Kinder und Jugendlichen nicht vergessen. Es ist unabdingbar, auch für diese Altersgruppen möglichst schnell Impfstoff zu entwickeln.
Petra Budke

Zwei Aspekte sind uns beim Thema Impfen besonders wichtig. Zum einen auch hier immer wieder die Schieflage zu kritisieren: dass nämlich Kinder und Jugendliche viel zu selten bei der Pandemiebewältigung im Fokus stehen. Wir dürfen Kinder und Jugendliche bei der Impfkampagne nicht vergessen! Auch sie brauchen möglichst schnell Impfstoff. Denn die vorherrschende Variante B.1.1.7 der aktuellen Welle ist für sie deutlich gefährlicher als die Variante der ersten und zweiten.

Der zweite Aspekt betrifft das globale Ausmaß dieser Krise. Auch wenn wir beim Krisenmanagement mit den Herausforderungen vor Ort voll ausgelastet sind und auch wenn wir langsam das Ende des Tunnels erahnen – wir müssen uns immer wieder bewusstmachen, dass die Coronapandemie in der ganzen Welt wütet. Das zeigt etwa der Blick nach Indien, wo die Lage gerade dramatisch ist. In einer globalisierten Welt gilt also ganz besonders. dass die Corona-Krise erst dann vorbei ist, wenn alle Menschen weltweit geschützt sind. Das heißt für uns: Beim Impfen ist Solidarität und Zusammenarbeit zwingend notwendig – vor allem auch mit den Ländern im globalen Süden. Als letzte Möglichkeit für die weltweite Impfstoffproduktion darf daher auch die verpflichtende Freigabe von Lizenzen kein Tabu sein.

Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam. Wir arbeiten jeden Tag hart daran, unseren Beitrag dazu zu leisten.