Zum Inhalt springen

Ausbau regionaler Wertschöpfung: Mehr Essen vom Acker nebenan

Spargel aus Beelitz oder Gurken aus dem Spreewald – wer kennt sie nicht? Sie sind wohl die bekanntesten Beispiele für regionale Produkte aus Brandenburg. Und ein Beispiel dafür, wie populär sie sind. (Die ökologischen Probleme beim Spargelanbau sind uns gleichwohl sehr bewusst; auch hier arbeiten wir dran!) Die Nachfrage nach regionalen Produkten ist groß – und steigt. Aber die Nachfrage der Brandenburger*innen und Berliner*innen kann derzeit nur zu einem Bruchteil gedeckt werden. Das liegt daran, dass die Lieferketten nur gut funktionieren bei ausgewählten Lebensmitteln, bei einzelnen Produkten oder in bestimmten Jahreszeiten – wie eben bei den Gurken oder beim Spargel.

Für die Brandenburger Landwirte*innen und zur Bekämpfung der Klimakrise können und müssen wir deutlich mehr tun. Wir brauchen mehr Essen vom Acker nebenan auf unseren Tellern – von Obst und Gemüse über Milchprodukte bis hin zu Fleisch. Deshalb haben wir zwei Monate nach unserer Aktuellen Stunde gemeinsam mit unseren Koalitionspartner*innen einen Antrag eingebracht, der die Landesregierung im Wesentlichen zu vier entscheidenden Schritten verpflichtet.

  • Regionales Qualitätssiegel einführen: Damit es leicht ist, regionale Produkte im Markt zu erkennen, braucht es ein eindeutiges Kennzeichen. Das soll nach dem Vorbild Baden-Württembergs ein EU-notifiziertes Qualitätszeichen sein. Dieses Qualitätszeichen hat einen ganz entscheidenden Vorteil: Kitas, Schulen und Rathäuser können damit regionales Essen aus Brandenburg einkaufen! Und es sollen weitere wichtige Schritte folgen: Das Siegel soll weiterentwickelt werden und ganz klare Kriterien wie Tierwohl, faire und transparente Lieferketten und Klimaverträglichkeit einschließen.
  • Zusammen besser werden: Für eine starke regionale Wertschöpfung müssen viele Räder ineinandergreifen. Deshalb muss die Landesregierung ein geeignetes Dialogformat mit den relevanten Akteur*innen etablieren – aus der Erzeugungs- und Verarbeitungsbranche ebenso wie aus Logistik, Handel und den Verwaltungen. Und auch die Wirtschaftsförderung, der Verbraucher*innenschutz und bereits etablierte Akteur*innen wie pro agro e.V., FÖL e.V. und das Cluster Ernährungswirtschaft sollen in den Dialogprozess einbezogen werden.
  • Mit Investitionen helfen: Damit die in Brandenburg erzeugten Produkte auch hier verkauft werden können, braucht es zweierlei: Regionale Verarbeitungsunternehmen und Unternehmen, die direkt vermarkten. Um mehr von diesen Unternehmen in Brandenburg anzusiedeln, müssen alle Fördermöglichkeiten des Bundes und der EU von der Landesregierung geprüft werden.
  • Lust auf regionale Produkte machen: Auch wenn das Interesse an regionalen Produkten groß ist – es geht noch mehr. Deshalb soll die Landesregierung mit einer Kampagne über die Vorteile regionaler Produkte und die Kriterien des Qualitätszeichens aufklären.

Mit diesem Beschluss hat das Parlament den Rahmen abgesteckt. Jetzt muss die Landesregierung handeln. Und wir bleiben natürlich dran – und so fordert der Antrag auch, dass Ende 2021 unser Landwirtschaftsminister Axel Vogel das Parlament über den Stand der Dinge informiert.

Mehr regionale Produkte – das haben wir im Koalitionsvertrag verankert und das haben wir diese Woche im Parlament vorangetrieben. Damit es schon bald leichter wird, mehr regionale Produkte zu kaufen – und Brandenburger Gemüse und Co. auf unseren Tellern zu genießen!