(Nr. 154) Der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BENJAMIN RASCHKE hat Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger aufgefordert, sich auf der bis Freitag andauernden Agrarministerkonferenz gegen die Wiederzulassung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat einzusetzen. „Die Weltgesundheitsorganisation hat Glyphosat vor Kurzem als `wahrscheinlich krebserregend´ eingestuft. Im Sinne eines vorsorgenden Verbraucherschutzes darf die europäische Zulassung für den Wirkstoff nicht verlängert werden. Hierauf muss Vogelsänger hinwirken.“ Zumindest müsse ein Moratorium ausgesprochen werden, währenddessen Glyphosat nicht mehr zum Einsatz kommen dürfe.
Die meisten in Deutschland verkauften Unkrautvernichtungsmittel enthalten Glyphosat. Dessen Wiederzulassung auf europäischer Ebene steht unmittelbar bevor. Deutschland ist turnusgemäß verantwortlich für die Bewertung des Stoffes. Das hier zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung sieht im Gegensatz zur WHO keine Gesundheitsgefährdung. „Das Zustandekommen dieser Einschätzung ist aber höchst strittig“, sagte BENJAMIN RASCHKE. So sei beispielsweise das Zusammenwirken von Glyphosat mit den anderen in Pflanzenschutzmitteln enthaltenen Stoffen außer acht gelassen worden. Der Abgeordnete wies darauf hin, dass viele Baumärkte glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel aus Vorsorge inzwischen ausgelistet haben.
„Bevor nicht klar ist, dass glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel ungefährlich sind, dürfen sie nicht mehr zum Einsatz kommen“, sagte BENKJAMIN RASCHKE. Diese Unbedenklichkeit sei nach der Studie der WHO aus seiner Sicht nicht gegeben.